Meerfeld feiert Vulkan-Ausbruch

MEERFELD. (mai) Die Eifel hat wieder einen aktiven Vulkan. Viele kamen, um dessen ersten Ausbruch mit Lavatrunk zu feiern.

Freitag, 18.41 Uhr in der Meerfelder Hauptstraße: Bedrohliches Rumoren steigert sich zu explosionsartigem Knallen. Der Vulkan von Meerfeld bricht aus. Seitlich fließt rote Lava aus dem Krater hinaus. Das 1,5 Meter hohe Modell eines Schlackenkegels steht im Vorgarten von Initiatorin Wibke Junk. Martin Koziol, Leiter des Manderscheider Maarmuseums, erklärt bei der offiziellen Einweihung des Vulkanmodells seinen besonderen Grund zur Freude: "Wir werden immer gefragt, wann die Eifeler Vulkane wieder ausbrechen. Jetzt können wir sagen, alle halbe Stunde."Wie das Entkorken einer Sektflsche

Denn tatsächlich soll das Modell alle 30 Minuten aktiv werden. Auch die echten Eifeler Vulkane seien noch aktiv, erklärt Koziol, sie würden nur schlafen. Und das tun sie schon eine ganze Weile lang. 35 000 Jahre ist es her, dass vor Ort ein Vulkan ausbrach. Damals entstand das Meerfelder Maar, ein trichterförmiger Vulkan. Weit aus häufiger sind die Schlackenkegel in der Region zu finden. Und einen solchen ließ Wibke Junk unter der wissenschaftlichen Anleitung von Martin Koziol und mit Hilfe des Handwerkers Rainer Junk zusammenbauen. Die Lava-Steine dazu wurden alle in der Eifel gesammelt. Junk erklärte zur offiziellen Vorstellung, zu der halb Meerfeld und auch Interessierte aus den Nachbarorten sowie Herbert Lutz vom Naturhistorischen Museum Mainz gekommen waren, warum sie einen Vulkan im Vorgarten wollte: "Nur wer weiß, wie faszinierend die Entstehung der Natur ist, der pflegt sie auch. Das Modell soll anschaulich machen, wie ein Vulkan ausbricht." Um auch die zahlreichen Touristen in Meerfeld zu erreichen, ist das Modell in deutscher, englischer und niederländischer Sprache beschriftet. Eine Schautafel ist ebenfalls sehr anschaulich verfasst. "Ein Vulkanausbruch funktioniert wie das Entkorken eine Sektflasche", heißt es dort. VG-Bürgermeister Wolfgang Schmitz lobte das Modell, das Meerfeld noch attraktiver mache. Ortsbürgermeister Karl Weiler dankte Junk für ihr Engagement und hob hervor, dass der Erlös der Veranstaltung dem Maarmuseum zu Gute komme. Entsprechend forderte Koziol die Besucher auf, die Lavabar zu stürmen und den Lavatrunk (Prosecco mit Kirschsirup und Himbeeren) intensiv zu genießen.

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