Mehr Lernzeit, bessere Abschlüsse

Die Regionale Schule Salmtal rückt ihrem Traumziel, Integrierte Gesamtschule als verpflichtende Ganztagsschule zu werden, näher: Der Entwurf für das Schulentwicklungskonzept im Kreis Bernkastel-Wittlich schlägt neben Morbach Salmtal als Standort für eine IGS vor. Es wäre das erste Schulmodell dieser Art in der Region.

 Zahlreiche Eltern waren zum Informationsabend erschienen. Sie sind gefragt: Soll die Regionale Schule Ganztagsschule, Realschule Plus oder IGS werden? TV-Foto: Sybille Schönhofen

Zahlreiche Eltern waren zum Informationsabend erschienen. Sie sind gefragt: Soll die Regionale Schule Ganztagsschule, Realschule Plus oder IGS werden? TV-Foto: Sybille Schönhofen

Salmtal. (sys) "Sie sollen als Eltern den Politikern sagen, was Sie wollen", richtete Schulleiter Matthias Richter einen Appell an die etwa 100 Eltern, die zur zweiten Informationsveranstaltung der Regionalen Schule Salmtal (RGS) am Mittwoch erschienen waren. Die Eltern der jetzigen Grundschüler sollen darüber abstimmen, ob die RGS künftig verpflichtende Ganztagsschule werden soll (der TV berichtete).Hinter diesem Wunsch der Schulleitung stehe auch die Politik, versicherte VG-Bürgermeister Christoph Holkenbrink. Auch Förderkreis und Schulelternbeirat hielten dies für eine "große Chance", bekräftigte Josef Ewertz stellvertretend.Beste Aussichten, den Zuschlag zu bekommen

Strategisch gesehen habe die RGS die besten Aussichten, vom Ministerium in Mainz den Zuschlag zur verpflichtenden Ganztagsschule zu bekommen, wenn gleichzeitig eine Umwandlung in eine Integrierte Gesamtschule (IGS) beantragt würde, so Holkenbrink. Fragen von Eltern über das detaillierte Konzept der IGS vertagte Richter auf eine gesonderte Veranstaltung. Noch hat die Schule "keine fertigen Rezepte", wie sie ihre hochgesteckten pädagogischen Ziele erreichen will. "Geben Sie uns viel Zeit", bat Richter die Eltern. Überzeugt ist er von einem: "Wir würden den Kindern sehr helfen, wenn wir die Lernzeit verlängern." Die Ganztagsschule für alle künftigen Schüler der RGS sieht die Schulleitung als einzige Chance, "die Schüler zu besseren schulischen Leistungen zu bringen und sie mit mehr Kompetenzen auszustatten". Es sei dringend erforderlich, dass mehr Schüler zu höheren Bildungsabschlüssen gelangten. Das sei im Halbtagsschulbetrieb nicht machbar, so Richter. Denn sowohl um fachlich inhaltliches Wissen zu vermitteln, als auch für die Entwicklung persönlicher Fähigkeiten reiche die Zeit nicht aus.Mit der rhythmisierenden Ganztagsschule käme die Schule ihrem "großen Ziel der Gemeinschaftserziehung ein Stück näher", sagte Konrektorin Heike Hofmann. Die Umwandlung in eine IGS, in der alle Abschlüsse unter einem Dach möglich sind, würde noch ein Weiteres dazu beitragen, Schüler nicht von vornherein in Schubladen zu stecken."Es ist ein langer Prozess, wir möchten uns auf den Weg machen", versuchte Richter die Eltern zu überzeugen, ihre Stimme für die IGS als verpflichtende Ganztagsschule zu geben.EXTRA Die Auswertung der ersten Elternbefragung hat ergeben, dass 97 Prozent der Eltern die Ganztagsschule in verpflichtender Form für alle wünschen. 82 Prozent bevorzugten dabei die IGS, 15 Prozent stimmten für die Realschule Plus in Ganztagsform. Um die RGS anstelle einer Realschule Plus in eine IGS umzuwandeln, benötigt die Schule insgesamt 91 Interessenten. Da diese Zahl mit der ersten Elternbefragung, die sich nur an Eltern von Drittklässlern gerichtet hatte, noch nicht erreicht wurde, hofft die Schule auf die nötigen Stimmen durch die weitere Runde. In ihr hat die Schule nun auch Eltern von Erst- und Zweitklässlern nach ihren Wünschen gefragt. (sys)

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