Mehr Straftaten, mehr Aufklärung

BERNKASTEL-KUES. (red) Die Zahl der Straftaten im Einsatzgebiet der Polizei Bernkastel-Kues hat im letzten Jahr zugenommen. Dennoch könnten sich die Bürger sicher fühlen, versichert Polizeichef Helmut Kaspar.

Im vorigen Jahr wurden 1571 Straftaten im Einsatzgebiet der Polizeiinspektion Bernkastel-Kues begangen. Das bedeutet eine Zunahme um 218 Fälle - sprich 16 Prozent. Die Steigerung bezieht sich hauptsächlich auf Delikte wie Diebstahl (32 Prozent), Körperverletzung (36 Prozent) und Betrug (35 Prozent). Ein Rückgang ist bei den Ladendiebstählen zu verzeichnen, der darauf beruht, dass die Einkaufsmärkte verstärkt Überwachungspersonal einsetzen, vermutet die Polizei. Die Zunahme der Straftaten sei nicht Besorgnis erregend, zumal die Gewaltkriminalität nur eine untergeordnete Rolle spiele. Nur in einem Fall kam es zu Raub mit Gewaltanwendung gegen Personen. Einen Grund dafür, warum die Straftaten zugenommen haben, sieht die Polizei darin, dass zwölf Jugendliche aus dem Raum Bernkastel-Kues und Neumagen-Dhron allein in 2002 schon 127 Straftaten begangen hätten. Dabei überwogen Diebstähle, Körperverletzung und Sachbeschädigungen. In 19 Fällen mussten die Beamten gegen eine 41-jährige Frau wegen Betrugs ermitteln. Gegen einige Jugendliche und gegen die Betrügerin ergingen Haftbefehle. Ferner ließe sich die Steigerung laut Polizei auch durch die vermehrten Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz erklären: Im Rauschgiftbereich nahmen die Fälle von 25 im Jahre 2001 auf 45 im Jahre 2002 zu. Als Grund für die vermehrten Ermittlungen in diesem Bereich sei ausschlaggebend, dass die Beamten besser ausgebildet seien und auch über modernere Testmethoden verfügten. Die Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz stehen überwiegend im Zusammenhang mit dem Führen von Fahrzeugen unter Drogeneinfluss. Trotz der stark gestiegenen Straftaten konnte die Aufklärungsquote noch gesteigert werden. Die Quote verbesserte sich von 60 Prozent in 2001 auf 62 Prozent in 2002. "Diese Aufklärungsquote liegt weit über dem Landesdurchschnitt und ist nur durch intensivste Ermittlungen und ein großes Engagement der Polizeibeamten zu erreichen", betont Polizeihauptkommissar Kaspar. Demnach könnten sich die Bürger in diesem Dienstbereich sicher fühlen. Trotz dünner Personaldecke will die Polizei die Quote beibehalten, wenn nicht gar noch verbessern. Bei der Verbrechensbekämpfung ist es für die Polizei äußerst wichtig, dass die Bürger Hinweise auf verdächtige Wahrnehmungen geben. "Die Polizei geht allen Hinweisen nach, auch wenn diese zunächst als unwichtig oder wenig hilfreich erscheinen sollten", so der Polizeichef.

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