Mehr Verantwortung für den Nachwuchs

Heute Abend treffen sich die Jugendlichen aus Zeltingen-Rachtig und der Gemeindevorstand. Sie reden über die Anliegen der jungen Leute. Vielleicht entsteht daraus eine Jugendvertretung.

Zeltingen-Rachtig. In Zeltingen-Rachtig, dem zweitgrößten Ort der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, könnte, wenn genügend Interesse besteht, ein Jugendparlament ins Leben gerufen werden. Heute, Montag, ab 19 Uhr, findet im Kelterhaus Schorlemer ein Gespräch statt.

Dazu sind alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren schriftlich eingeladen worden. Und das sind immerhin fast 260.

Ortsbürgermeister Manfred Kappes wünscht sich ein "offenes Gespräch", bei dem die Jugendlichen ihre Vorstellungen, Wünsche und Angebote offen legen. Es gäre schon lange in ihm, den jungen Leuten mehr Verantwortung zu geben. "Wir müssen was für die Jugend tun, aber nicht nur geben", sagt der Ortsbürgermeister.

Das offene Gespräch beinhalte natürlich auch die Möglichkeit, dass kein gesteigertes Interesse an einem eigenen Jugendparlament besteht. Sollte die Jugendlichen sich aber für ein Jugendparlament aussprechen, soll die Wahl, so der Ortsbürgermeister, noch in diesem Jahr über die Bühne gehen.

Mit im Boot sitzen die Fraktionen des Gemeinderates und Guido Moll, Jugendpfleger der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues. Von der VG wird außerdem Beigeordneter Leo Wächter bei dem Gespräch dabei sein.

"Es ist ein Versuch", sagt Guido Moll. Er hofft, dass damit auch die Generationen näher zusammengebracht werden. Moll kann seine Erfahrungen mit dem Jugendparlament der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues einbringen. Manfred Kappes kündigt bereits ein weiteres Gespräch für die Zeit nach den Sommerferien an.

Meinung

Vorbildliches Engagement

Viele Erwachsene reden über Kinder und Jugendliche statt mit ihnen. Nicht wenige vergessen dabei, dass sie auch einmal jung und auch nicht immer pflegeleicht waren. Deshalb ist das, was heute Abend in Zeltingen-Rachtig passiert, uneingeschränkt zu begrüßen und zu unterstützen — unabhängig davon, was bei dem Meinungsaustausch herauskommt. Eine Gemeinde versucht mit ihren jungen Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen und will ihnen eine Plattform bieten, um an der Ortspolitik mitzuwirken. Wenn mehr Gemeinden diesem Beispiel folgen, muss einem um die Zukunft des ländlichen Raumes, trotz aller Probleme, nicht bange sein. c.beckmann@volksfreund.de

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