Mehr Zeit für die Kinder

NEUMAGEN-DHRON. (cb) Nicht jede Schule kann Ganztagsschule werden. Aber auch an den "normalen" Schulen soll dem gesellschaftlichen Wandel Rechnung getragen werden.

In der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron sollen die Betreuungsangebote an den Schulen erweitert werden. Vorreiter ist dabei die St. Helena-Grundschule in Neumagen-Dhron. Schule und Ortsgemeinderat beantragen, das bisherige Angebot (bis 15 Uhr) um eine Stunde auszudehnen. Die Kosten, die auch das Mittagessen beinhalten, sollen vom Schulträger, in diesem Fall also von der Verbandsgemeinde, getragen werden. Die Kosten (bei Teilnahme von 20 Kindern) werden sich jährlich auf etwa 10 000 Euro belaufen. Das Land beteiligt sich daran mit 2046 Euro. "Ohne Erweiterung laufen uns die Kinder weg", glaubt Beigeordneter Helmut Ludwig. Ihr Anlaufpunkt wären die Ganztagsschulen. Mit dem neuen Modell könne der Versuch unternommen werden, die Grundschulen im Dorf zu halten. "Regelschulen dürfen nicht durch Ganztagsschulen gefährdet werden", sagte der Neumagen-Dhroner Ortsbürgermeister Willi Herres in der Sitzung des Verbandsgemeinderates. In Neumagen-Dhron seien sogar einige Vereine bereit, sich an den Kosten zu beteiligen. "Bildung ist Aufgabe des Landes", sagte Ratsmitglied Werner Mertes. Deshalb solle das Land auch nicht aus der Pflicht entlassen werden, die Kosten zu tragen. Das Angebot sei ein erster Schritt, um gegenüber Ganztagsschulen konkurrenzfähig zu bleiben, hieß es aus Reihen des Rates. "Damit soll auch ein Signal an die große Politik gesetzt werden, in die Menschen zu investieren", erläuterte Willi Herres. Der Verbandsgemeinderat hat in seiner Sitzung außerdem Alois Koster zum kommissarischen Werkleiter berufen. Als Stellvertreter fungiert Thomas Heinen. Diese Regelung gilt so lange, bis der am 1. April 2007 zu wählende neue Verwaltungschef im Amt ist. Seit Ende August bis zu seiner Abwahl am 3. Dezember hatte der ehemalige Bürgermeister Hans Werner Schmitt dieses Amt zusätzlich inne. Nach Auffassung der Kreisverwaltung war dies aber nicht rechtmäßig. Mit einer Gegenstimme beschloss der Verbandsgemeinderat auch, dass die Protokolle der Ratssitzungen vom 31. August, 21. September und 5. Oktober überarbeitet werden. Zur Begründung hieß es, dass sie teilweise falsche Aussagen enthalten.

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