Mehr als Wein und Historie

NEUMAGEN-DHRON. Bestehendes erhalten und wenn möglich verbessern - das ist das Ziel, das sich der Gewerbeverein "Unternehmen Neumagen-Dhron" zum Vorteil von Gemeinde und Bürgern gesetzt hat.

Der älteste Weinort Deutschlands mit seiner durch bedeutsame Funde belegten römischen Geschichte konnte bisher mit einem nicht glänzen. Trotz guter Infrastruktur hatte sich am Sitz der Verbandsgemeinde noch kein Gewerbeverein zusammen gefunden. Ein Manko, das seit Anfang des Jahres der Vergangenheit angehört. Rund 50 Gewerbetreibende haben sich seither in dem engagiert auftretenden Verein "Unternehmen Neumagen-Dhron" zusammen gefunden. Ihre Ziele sind die Interessenvertretung und Förderung der Wirtschaftskraft der Unternehmen, Festigung und Ausbau der Position Neumagen-Dhrons als Grundzentrum der Mittelmosel sowie die Unterstützung von Gewerbe-Neuansiedlungen, der Erfahrungsaustausch und ein gemeinsames Auftreten.Sehr interessante und gute Infrastruktur

Vorsitzender Michael von Scotti vom Goldschmiedeatelier sowie Antiquitäten- und Kunstladen in der Moselstraße sieht dabei eines im Vordergrund: "Uns kommt es darauf an, im wesentlichen dazu beizutragen, die bestehenden Gewerbestrukturen im Ort zu halten und möglichst zu verbessern." Neumagen-Dhron habe für eine Gemeinde dieser Größenordnung noch "eine sehr interessante und gute Infrastruktur". Da sei zum einen das von den Kindergärten bis zur Realschule durchgängige Bildungssystem. Zum anderen seien Ärzte, Apotheke, Banken, Post und Notar ebenso vor Ort wie diverse Einzelhändler, Dienstleister und Handwerker. Abgesehen von Krankenhaus und Gymnasium habe der Ort "noch fast alles für den täglichen Bedarf". Eine wichtige Aufgabe des Gewerbevereins sei daher, genau dies den Verbrauchern zu vermitteln. Und zu diesen Nutzern zählen laut von Scotti neben Ortsansässigen nicht zuletzt die Urlauber: "Jeder Tourist lässt Geld hier. Und wenn Geld da ist, kann investiert werden." Andererseits dürfte das Wissen, alles Notwendige vor Ort zu haben, angesichts schlechter werdender Verkehrsanbindungen auch für ältere Bürger an Bedeutung gewinnen. Die Aussichten für den Ort schätzt von Scotti daher als "gar nicht mal so schlecht" ein. "Wir müssen aber ein bisschen was tun." Mit Ortsbürgermeister Willi Herres arbeite er daher derzeit die Vorzüge der Gemeinde aus, um sie fürs Internet aufzubereiten. Parallel dazu präsentiert sich der Verein in den verschiedenen Medien. Die Vorbereitungen für Vereins-Flugblätter und Einkaufsführer sowie einen Stand beim Straßenfest Ende September laufen. Ebenso gibt es Überlegungen, beispielsweise die Beschilderung von Fahrradwegen zu verbessern oder den Uferbereich zu verschönern. Erarbeiten werde das aber die Gemeinde: "Wir wollen Anregungen geben, und wo wir können, da wollen wir helfen", sagt von Scotti. Thema der monatlichen Stammtische wird voraussichtlich auch die für nächstes Jahr ins Auge gefasste Gewerbeschau sein.Zum Nutzen der Bürger

Noch ist das aber Zukunftsmusik, denn: "Wenn man was auf die Beine stellt, kommt es auch darauf an, wie man das macht", sagt von Scotti. Dem Verein "Unternehmen Neumagen-Dhron" ist eine Sache besonders wichtig: "Wir wollen nicht neben der Gemeinde etwas machen, sondern zum Nutzen der Gemeinde und der Bürger", betont der Vorsitzende.

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