Mehr als nur auf den Auflöser drücken

BERKASTEL-KUES. (mbl) "Mensch und Raum", diesen Titel trägt die Ausstellung des Fotoforums Wittlich in der Akademie Kues.

Die Vernissage hätte der Fotografengruppe auch gleich ein weiteres passendes Motiv zu ihrem Thema "Mensch und Raum" geboten, entsprach sie doch den vielfältigen Sichtweisen: "Mensch in der Gesellschaft, Junge und Alte, in Bewegung oder in Ruhe, zufällig anwesend und doch gleichzeitig zum Raum gehörend."Auseinandersetzung mit Mensch und Raum

Dabei waren es hier "viele Menschen in wenig Raum", denn die Caféteria der Akademie Kues und die mit zusätzlichen Stühlen schnell ausgestattete Eingangshalle konnten den Besucherstrom kaum fassen. Friederike Roth (Klarinette) und Isabelle Pourkat (Flügel) gaben dem Raum einen passenden musikalischen Rahmen. Die Fotografien der Ausstellung sind das Resultat einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema "Mensch und Raum" und dessen fotografische Umsetzung. So präsentieren sich die Bilder der acht Fotoamateure Hans Diedenhofen, Udo Feit, Helmut Krütten, Heinz Lamberty, Michael Roth, Eva Sonne-Krings, Paul Valerius und Herrmann Hillebrand in unterschiedlicher Interpretation und Arbeitsweise. Der Leiter des Fotoforums, Paul Valerius, gab einen Überblick über die Vorgehensweise der Hobbyfotografen und das Entstehen der Bilder, die "nach einem Besuch oder einer flüchtigen Begegnung, spontan oder arrangiert, in der Region oder auf Reisen, in den letzten beiden oder gar im Laufe der letzten 30 Jahre entstanden sind". Die Fotos sind individuelle Auseinandersetzungen des jeweiligen Fotografen mit dem Thema. Aber wozu machen wir überhaupt Fotos? Valerius: "Zum einen geht es sicherlich einfach um die Ausübung eines kreativen Hobbys." Er stellte das Fotoforum vor als ein Zusammenschluss engagierter Fotoamateure im Kreis Bernkastel-Wittlich, die sich einmal im Monat im Medienzentrum in Wittlich treffen. Im Vordergrund der Treffen steht die Betrachtung und Besprechung mitgebrachter Bilder. Zu Beginn 1995 lag der Schwerpunkt eindeutig auf dem Schwarz-Weiß-Sektor. Im Laufe der Zeit erweiterte sich das Spektrum um Farbfotografie und das digitale Fotografieren. Fotografie aber sei mehr als ein Hobby, unterstrich Valerius. Fotos seien unwiederbringliche Zeitdokumente, sie regten Denkprozesse an, lösten Konflikte oder trügen zu deren Bewältigung bei. "Sie erweitern zudem den Horizont oder schmücken Räume - so wie hier", bemerkte der Fotograf. So ist für die Gruppe das Fotografieren mehr, als nur auf den Auslöser zu drücken. "Wer fotografiert, hat mehr vom Leben", zitierte Valerius die französische Fotografin Bettina Reims. "Unsere Mitglieder haben das Thema auf unterschiedliche Weise gelöst und die ausgestellten Fotos enthüllen jeden einzelnen Fotografen in seiner Sichtweise und Fototechnik", versuchte Valerius die Fotografen und ihre Arbeitsweise zu charakterisieren. Bis 27. Februar können sich Besucher hineinziehen lassen in die vielfältigen Sichtweisen von "Mensch und Raum". Öffnungszeiten: montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr sowie nach Vereinbarung.

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