Meist bleibt es bei Sachschaden

BERNKASTEL-KUES. Die Autos werden immer sicherer. Das hat in erster Linie Auswirkungen auf die Folgen von Unfällen. Es kommen weniger Menschen zu Schaden.

Wer sich den Verlauf der Unfallstatistik (2002 bis 2006) für den Bereich der Polizeiinspektion Bernkastel-Kues vor Augen führt, gelangt zu folgender Erkenntnis: Es kommen immer weniger Verkehrsteilnehmer zu Schaden. 2002 beispielsweise zogen sich 52 Personen schwere Verletzungen zu. Die Zahl der Leichtverletzten lag bei 152. Die Bilanz verbesserte sich im Laufe der Jahre erheblich: 2006 auf 27 Schwerverletzte und 93 Leichtverletzte - bei etwa gleich bleibender Unfallhäufigkeit. "Die Sicherheit der Autos wird immer besser, aber wir schauen den Fahrern auch auf die Finger, zum Beispiel beim Gurtanlegen", erläutert Klaus Herrmann, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Bernkastel-Kues. Unfallschwerpunkte waren die Blockhauskreuzung (fünf Schwer- und vier Leichtverletzte) sowie die K62/K63-Kreuzung auf dem Ürziger Berg (ein Schwerverletzter, zwei Leichtverletzte). Wie berichtet, wird die Blockhauskreuzung noch in diesem Jahr mit einem Kreisel entschärft.Ein Verkehrsteilnehmer kam 2006 ums Leben

Doch nicht immer helfen Airbags und Antiblockier-System. Ein Beifahrer kam im vergangenen Jahr bei einem Unfall auf der K 62 bei Ürzig ums Leben. 2005 waren es zwei Verkehrsteilnehmer, in den Jahren zuvor jeweils einer oder zwei. Die Gesamtzahl der Unfälle entwickelte sich 2006 erfreulich. Sie ging von 1056 (2005) auf 1005 zurück. Damit einher geht eine Verringerung der Unfälle, an denen Wild beteiligt war: von 323 auf 277. Interessant dabei: 2005 stieg die Zahl der Unfälle von 976 (2004) auf 1056. In diesem Zeitraum kletterte die Zahl der Wildunfälle um 65. Eine Erklärung für den Rückgang im Jahr 2006 hat Klaus Herrmann nicht. Auch der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich, wo die Abschusszahlen zusammen laufen, fehlt eine schlüssige Erklärung. "Die Abschusszahlen waren in den vergangenen Jahren hoch. Zwischen 2005 und 2006 gibt es aber keine signifikante Veränderung", erläutert Pressesprecher Alfons Kuhnen. "Das ist eher Zufall", sagt Kreisjagdmeister Günther Vanck. Allerdings sei die Zahl der Wildschweine zurückgegangen, weil 2006 relativ viele Frischlinge eingegangen seien. Die Zahl der Unfälle, die auf zu hohe Geschwindigkeit und Fehler beim Überholen zurückgehen, ist von 141 auf 117 zurückgegangen. Klaus Hermann führt dies auch darauf zurück, dass die Polizei verstärkt über die Gefahren der Raserei und des riskanten Überholens informierte: unter anderem mit dem Einsatz des Verkehrssicherheitsmobils an gefährlichen Stellen. Alkohol war bei 17 Unfällen im Spiel, zweimal lag Drogeneinwirkung vor. Bei Kontrollen wurden zudem 85 alkoholisierte oder unter Drogeneinfluss stehende Personen angetroffen. 31 Mal verhinderten Beamte eine Fahrt, indem sie vorher Zündschlüssel und Fahrzeugschein sicher stellten. Insgesamt geht die Zahl der Trunkenheitsfahrten aber zurück. Herrmann stellt dabei zufrieden heraus, dass nach Festen zwar die Mitfahrer oft alkoholisiert seien, der Fahrer oder die Fahrerin aber "trocken" hinter dem Steuer sitze. Bestes Beispiel sei 2006 die von mehreren tausend Jugendlichen besuchte "Christmas Party" in Kröv gewesen. Bei all diesen Zahlen muss aber eines berücksichtigt werden. Hermann: "Die Dunkelziffer liegt bei 1:300-500." Im Klartext: Auf einen erwischten Alkohol oder Drogensünder kommen bis zu 500 Unertappte. Als Risikogruppe zeichneten sich im Jahr 2006 die Senioren (über 65 Jahre) ab. Sie waren an 214 Unfällen beteiligt. 2005 waren es 178. 158 Mal waren sie die Hauptunfallverursacher. Meist handele es sich, so Herrmann, um Auffahr- und Vorfahrtsunfälle sowie Unfälle beim Rückwärtsfahren. Die Polizei werde auch in diesem Bereich ihre Aufklärung verstärken, kündigt er an.

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