Meisterliche Weinprobe

TRITTENHEIM. Meister aus Keller, Küche, Sport und Mode waren bei der Trittenheimer Weinprobe zu Gast. Weinen und Pelzen setzten "Die Riesling Harmonists" und "Mosella Dhron" passende musikalische Akzente.

"Als Einstiegswein ist das in Ordnung - aber wir erwarten noch ein paar Steigerungen." Mit sichtlichem Genuss unterzog Arno Michels die ersten trockenen Tropfen einer fachmännischen Prüfung. Schließlich stammt der Co-Trainer der Trierer Eintracht selbst aus einem Kaseler Winzerbetrieb. Den er allerdings nicht übernommen hat, weil er weiß, wie viel Arbeit damit verbunden ist und er die existenziellen Probleme kennt. "Ich weiß aber den Wein zu schätzen", stellte der Fußballer fest. Räumte allerdings ein, keinen großen Vorrat zu Hause zu haben. Seine 90-jährige Großmutter würde ihm schon mal einen Sechser-Pack schenken, damit dieser Zustand nicht gar zu arg ausufere. Da Michels geschmacklich mehr zu den halbtrockenen Weinen tendiert, hatte der Abend ihm noch einiges zu bieten. "Riesling und andere Meister" lautete das Thema der diesjährigen Trittenheimer Weinprobe. Ein "meisterlicher" Abschluss der St. Laurentius Weinkirmes in Verbindung mit dem 100-jährigen Jubiläum des Musikvereins Trithemius. Das Moderatoren-Gespann Alexandra Eifel und Niko Schmitt unterhielt wie im Vorjahr im Festzelt mit "Talk und Wein". "Uns ging es darum zu zeigen, dass unsere Region Power hat und viele Talente", erklärte Eifel. Sie hatte die Kontakte zu den geladenen Meister-Gästen aufgenommen, darunter Sportler der Trierer Eintracht und der Miezen. Eintracht-Trainer Paul Linz hatte kurzfristig wegen eines Benefizspiels absagen müssen."Von Jahr zu Jahr besser werden"

Mit dabei auch der Neuzugang Thomas Klasen, der beim Saisonauftakt in Cottbus das entscheidende Tor schoss. Waren die Fußballer in kleiner Besetzung erschienen, so genossen die Handball-Meisterinnen die Probe in voller Besetzung, wie Trainer Dago Leukefeld versicherte. Er sei eher der Rotwein-Trinker, gestand der gebürtige Thüringer ein. Dennoch zeigte er sich "den Mittleren" weißen gegenüber nicht abgeneigt. Nur die Trockenen seien nicht ganz so sein Geschmack. "Diese Weine sind schon heraus probiert aus vielen", lobte der Trittenheimer Winzer Karl-Josef Boch die Auswahl. Absolute Krönung: Ein Altärchen-Eiswein des Jahrgangs 2002. Für den Steillagenwinzer Boch mit der Überzeugung, "die Harmonie des Winzers spiegelt sich im Wein", ist die Weinprobe ein Muss. Ebenso wie für Edwin Eifel. "Ein ganz hervorragender Wein, aber er braucht noch ein Jahr, bis er seinen Höhepunkt erreicht", kommentierte er eine halbtrockene Spätlese Altärchen. "Man muss ja wissen, wo man steht", erklärt seine Schwester Lydia Willwert die Bedeutung solcher Proben. Winzer müssten versuchen von Jahr zu Jahr besser zu werden. Ehemann Ewald, Winzer aus Ensch: "Das sind hervorragende Weine, sehr ausgewogen und harmonisch." Neben den Sportlern zählten zu den Gesprächspartnern der Talkrunden Spitzenkoch Hans-Georg Lorscheider von der Bescheider Malerklause und Alfredo Pauly. Der Modesigner aus Bad Neuenahr führte seine Kollektion "Wein" vor, die eher für 30 Grad minus kreiert ist. Das Publikum war begeistert, vor allem von einem Pelzmantel mit Perlen besetzt. Kostenpunkt des in 4000 Stunden hergestellten Stücks: rund 50 000 Euro. Weitere Gäste waren Simone Renth, Deutsche Weinkönigin 1999, und Anett Meixner, sächsische Weinmajestät 1998.

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