"Menschen ein Stück Heimat geben"

SIMMERN/TRABEN-TRARBACH. (dju) Bernd Baumgarten ist neuer Geschäftsführer für die diakonischen Aufgaben und Einrichtungen des Evangelischen Kirchenkreises Simmern-Trarbach. Er wurde in der Stephanskirche in Simmern in einem Gottesdienst von Superintendent Horst Hörpel (Ohlweiler) in sein Amt eingeführt.

Im Kirchenkreis Simmern-Trarbach, der Teile des Rhein-Hunsrück-Kreises sowie der Kreise Cochem-Zell und Bernkastel-Wittlich umfasst, gibt es eine Vielzahl von diakonischen Arbeitsfeldern und Einrichtungen. So engagiert sich der Kirchenkreis in der Evangelischen Altenhilfe und Krankenpflege Nahe-Hunsrück-Mosel in der Seniorenarbeit mit zahlreichen Senioreneinrichtungen in der Region. Die evangelische Beratung umfasst verschiedene Angebote der Hilfe, so in der Ehe-, Familien- und Lebensberatung, der Schuldnerarbeit oder der Hilfe für Ausländer und Aussiedler oder der Schwangerenhilfe. Angesichts der Veränderungen in der Gesellschaft, aber auch durch den zunehmend hohen Grad an Professionalisierung und Institutionalisierung hatte die Perspektivkommission des Kirchenkreises vorgeschlagen, zur Koordinierung dieser vielfältigen Tätigkeiten einen Geschäftsführer einzustellen, der die bisherige ehrenamtliche Synodalbeauftragung für Diakonie ersetzt. "In der Diakonie geht es um das Geheimnis der Begegnung, in der aus Fremden Nächste werden", betonte Superintendent Horst Hörpel. Gerade in Zeiten, in denen eine Entsolidarisierung immer größeren Raum einnehme, sei es wichtig, für die Menschen da zu sein, die nicht mehr weiter wüssten, so Hörpel. "Christen darf es nicht egal sein, was in der Gesellschaft geschieht", mahnte er. Darum werde auch der Kirchenkreis trotz knapper werdender Finanzen an seinem diakonischen Engagement festhalten. Diakonie ist im Hunsrück und an der Mosel auch stark in den einzelnen Gemeinden verankert. Nachbarschaftshilfe, aber auch die Unterstützung der Menschen durch vielfältige Art vor Ort, sind hier noch zu finden. "Es wird wichtig sein, diese diakonische Arbeit weiterhin in den Gemeinden zu belassen und sie zu fördern", meinte Hörpel. Denn dies sei eine große Stärke in der Region. Darum bat auch Gerda Brager, die 1. Kreisbeigeordnete des Rhein-Hunsrück-Kreises. "Die Menschen brauchen Wärme und Vertrauen. Darum ist Diakonie eine schwierige, aber auch schöne und wichtige Aufgabe", freute sie sich über den neuen Geschäftsführer. Bernd Baumgarten wird im Kirchenkreis Simmern-Trarbach dessen vielfältige Arbeit im diakonischen Bereich koordinieren. Dazu gehört auch die Wahrnehmung der Vorstands- und Aufsichtsfunktionen des Kirchenkreises in den Einrichtungen, die ganz oder teilweise in dessen Trägerschaft sind. Gleichzeitig soll er den Kirchenkreis nach außen hin in diakonierelevanten Gremien vertreten. Zudem führt er die Dienstaufsicht über die in Trägerschaft des Kirchenkreises beschäftigten Mitarbeiter. Bernd Baumgarten ist in der Diakonie bereits sehr erfahren. Seit 1985 ist er hier tätig, seit 14 Jahren in der Trierer Diakonie und dort auch Geschäftsführer des Diakonischen Werkes des Kirchenkreises Trier. 25 Prozent seiner Tätigkeit gehören zukünftig dem Kirchenkreis Simmern-Trarbach. So ist die neue Aufgabe auch Zeichen einer engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit der beiden benachbarten Kirchenkreise, die damit außerdem Synergieeffekte nutzen. "Mir geht es um eine offene und gastfreundliche Diakonie. Denn Diakonie ist mehr als einfache Sozialarbeit", betonte der neue Geschäftsführer. Immer mehr Menschen seien verunsichert angesichts der Umbrüche in der Gesellschaft. Ihnen ein Stück Heimat und Sicherheit geben, das müsse Ziel der Arbeit im Kirchenkreis sein, meinte Baumgarten und forderte die zu seiner Einführung zahlreich erschienenen Mitarbeiter der diakonischen Einrichtungen und Werke auf: "Lasst es uns anpacken!"

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