Minus drei plus elf gibt acht

WITTLICH-WENGEROHR. Die geplanten Baugrundstücke "In der Spitz" sowie hinter der Dualen Oberschule in Wengerohr beschäftigen Verwaltung und Stadtrat seit langem. Zahl und Lage der Parkplätze beschäftigen besonders Bürger und Anlieger.

Für 16 Familien soll das Gebiet in der Spitz und nahe der Kirche in Wengerohr neue Wohnadresse werden. 16 Baustellen weist der Bebauungsplan aus. Er wurde jetzt öffentlich ausgelegt, um Anregungen und Stellungsnahmen unter anderem auch von Bürgern einzuholen, die nun dem Stadtrat vorgelegt wurden. Die Ausweisung von Parkplätzen ist dabei eines der Dauerthemen, die Anlieger, aber auch das Katholische Pfarramt Wengerohr, beschäftigen. Da die Kindertagesstätte St. Peter am Planungsgebiet liegt, werden mehr Parkmöglichkeiten für die Eltern gewünscht. So schreibt das Pfarramt: "Bei der Planung, die Parkplätze außerhalb des Einzugsbereiches der Kindertagesstätte zu verlegen, besteht die Befürchtung, dass viele Eltern dieses Parkplatzangebot nicht annehmen und eher verkehrswidrig am Wendehammer parken. Die gefährliche und unübersichtliche Situation für alle Verkehrsteilnehmer, insbesondere für die Kinder, würde nach wie vor bestehen bleiben."50 Meter sind zumutbar

Hintergrund ist, dass am derzeitigen Wendehammer Manderscheider Straße durch die neue Planung zwar zwei bis drei Parkmöglichkeiten wegfallen sollen. Am rund 50 Meter weiter neu zu bauenden Wendehammer allerdings werden elf neue Parkplätze entstehen. Die Verwaltung argumentiert deshalb: "Insgesamt bedeutet dies eine Erhöhung der Stellplätze um mindestens acht Stück." Einerseits seien die 50 Meter Entfernung zur Kita durchaus zumutbar, andererseits sprächen auch ökonomische Aspekte für die Lösung im Bebauungsplan. Die Verwaltung legt dazu dar: "Die Herstellungskosten einer Parkplatzanlage in unmittelbarer Nähe zur Kita belaufen sich auf 32 000 Euro." Außerdem würde dadurch eine der geplanten Baustellen wegfallen, was mit Mindereinnahmen von rund 38 000 Euro zu Buche schlagen würde: "Insgesamt wäre mit Kosten von 70 000 Euro zu rechnen." Und das ohne die Folgekosten für die Unterhaltung. Doch nicht nur das Pfarramt, auch ein Anlieger hat im Namen des Elternausschusses der Kita St. Peter auf den Bebauungsplan reagiert: "Wir fordern die Reduzierung der Anzahl der Baustellen entlang der Kita um eine Baustelle. Hier müssen dringend neue Parkplätze entstehen, mit direktem Zugang zur Kita." Weil schon jetzt zu Beginn und Ende der Kita-Betreuung eine große Zahl von Fahrzeugen gleichzeitig auf Parkplatzsuche gehe, sei die Sicherheit der Kinder gefährdet: "Der uns bekannte Plan reduziert die bisherigen schon heute katastrophalen Parkmöglichkeiten und führt zu einer weiteren Gefährdung der Kinder." Um dies zu überprüfen, hat die Verwaltung nach eigenen Angaben "die Verkehrssituation in der Mittagszeit mehrfach beobachtet" und folgende Zahlen ermittelt: 38 Kinder seien zwischen 11.30 und 12.30 Uhr am "Wendehammer Manderscheider Straße" abgeholt worden, davon zehn Kinder zu Fuß, vier mit dem Fahrrad und 24 Kinder mit insgesamt 18 Autos.Keine gefährliche Verkehrssituation

Die Verwaltung kommt zu dem Schluss: "In der Spitze kam es zu einer maximalen Belastung durch vier gleichzeitig parkende Fahrzeuge vor/im Wendehammer, der jedoch nach wie vor befahrbar blieb. Die Zählung bestätigt die Einschätzung verschiedener Ortskundiger, wonach von einer gefährlichen und unübersichtlichen Verkehrssituation nicht gesprochen werden kann." Auch die Fachbehörden wie der Landesbetrieb Straßen und Verkehr oder die Polizei hätten weder "vorhandene verkehrliche Probleme" angemerkt, noch sich für eine Erhöhung der Stellplatzzahl ausgesprochen. Der Wittlicher Stadtrat stimmte dafür, die jetzige Planung beizubehalten.

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