Mit Äpfeln gegen Autos

WITTLICH. (noj) Als Igel lebt man gefährlich. Die Schüler der Kurfürst-Balduin-Realschule Wittlich zeigten bei ihrer Musical-Aufführung "Die Rache der Igel" im Atrium des Cusanus-Gymnasiums mit welchen Mitteln die Stacheltiere versuchen, sich gegen die tödliche Gefahr der Autos durchzusetzen.

Es begann dramatisch: Von Trauermusik begleitet trugen Igel einen ihrer Artgenossen zu Grabe. Wie schon viele vor ihm, hatte er sein Leben auf der Straße gelassen. Seine Artgenossen Behäbigel, Wichtigel, Findigel, Winzigel überlegten daher, wie sich gegen die Gefahr, die von Autos ausgeht, vorgehen lässt. Professor Spitzigel schlug eine Lösung vor: Die Igel sollten rote süße Äpfel essen, um so groß zu werden, dass sie mächtiger als die Autos sind. Mit einer flotten Inszenierung in geschickt arrangierten Bühnenbildern erzählten die Realschüler diese spezielle Geschichte über Igel. Um das Publikum überzeugend zu unterhalten, hatten sie sich einiges einfallen lassen: Als die Igel groß geworden waren wie die Häuser, war das Bühnenbild entsprechend kleiner: ein Trick, um die Größenverhältnisse anschaulich zu machen. Auch die schnellen Hasen hatten ihren Auftritt im Stück, von flotter Westernmusik begleitet. Dazu tanzten und sangen die Schüler, dass es Spaß machte, ihnen zuzuschauen. Besonders gelungen war eine Szene, in der die Kinder Politiker besuchten, um ihnen das Problem der Igel zu schildern. Mit einigen Kleinigkeiten und der Landesfahne wurde die jeweilige Nationalität angedeutet. Während die Dame aus England beim Gespräch mit den Kindern am Kaffee nippte, hatte die Französin ein Baguette auf dem Schreibtisch liegen. Aber egal welche Nationalität, das Ergebnis war immer gleich, man heuchelte Interesse wollte etwas unternehmen, aber nicht selbst aktiv werden müssen. Doch obwohl sich die Lösung mit den Wachstum fördernden Äpfeln nicht als ideal erwies und auch die Kinder nichts erreichen konnten: Statt pessimistischem "Kopf in den Sand stecken", vermittelte das Schülermusical Optimismus. Für die Akteure und die Zuschauer war "die Rache der Igel" auf jeden Fall eine gelungene Vorstellung.

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