Mit Frucht und Finesse

Erstmals fand im Rotwildkeller in Bernkastel-Kues eine Jahrgangspräsentation von führenden Bio-Winzern der Region statt. 85 Weinfreunde probierten sich durch mehr als 100 Weine des Jahrgangs 2006.

 Bei der ersten Jahrgangspräsentation von führenden Bio-Winzern der Region stellte auch Winzer Harald Steffens (rechts) seine Weine zur Probe. TV-Foto: Claudia Müller

Bei der ersten Jahrgangspräsentation von führenden Bio-Winzern der Region stellte auch Winzer Harald Steffens (rechts) seine Weine zur Probe. TV-Foto: Claudia Müller

Bernkastel-Kues. "Ich bin total entspannt ", sagt Winzer Thorsten Melsheimer aus Reil, der vor zwei Tagen die Traubenlese beendet hat. "Ich genieße den Tag, habe Wein probiert und Leute gesehen, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe." Wie er präsentieren sich 14 teilnehmende Winzerbetriebe des Regionalverbands Mosel-Ahr des Ecovin Bundesverbandes Ökologischer Weinbau mit mehr als 100 Weinen ausschließlich des aktuellen Jahrgangs. Im reizvollen Ambiente des Kommunikationsbereichs im Rotwildkeller stand der Riesling im Mittelpunkt des direkten Vergleichs.Inspirierende Lichteffekte, Impressionen der Mosellandschaft in einer Beamerprojektion, farbenfrohe Gemälde von Heidi Bogner aus Traben-Trarbach und Klänge des Pianisten Klaus Zimmer sorgten für ein stimmiges Ambiente.Der Rotwildkeller ist ein Gewölbekeller aus dem Jahr 1880, der aktuell von einer Weinkellerei als Fassweinkeller mit Barriquefässern genutzt wird. Früher war der Probenraum ein Abfüllraum, bevor er Einkaufszentrum wurde. Heute ist er ein reizvolles Weinzentrum.Wichtig: Natur pflegen und erhalten

Die Organisation der Veranstaltung ist gelungen, "die Resonanz ist jedoch noch verhalten und könnte besser werden", stellt Winzer Herbert Kuhnen aus Bekond fest. Exakt 85 Weininteressierte fanden den Weg zum Wein aus ökologischem Anbau.Neben der Erzeugung von Qualitätsprodukten ist den Winzern die Pflege und Erhaltung einer lebenswerten Natur in Form des ökologischen Weinbaus wichtig. Nach den strengen Richtlinien von Ecovin pflegen sie die Weinberge nach einem ganzheitlichen Anbausystem mit biologisch aktivem Boden. Präventiv fördern sie nützliche Insekten (etwa Marienkäfer) und setzen Frühwarnsysteme, wie Rosen als Zeigerpflanze für Mehltau, ein. "2006 war problematisch", schildert Winzer Harald Steffens die Traubenlese, die bedingt durch die schnell einsetzende Fäulnis zügig voranging. "Wer gut und schnell reagiert hat, hat gute Ergebnisse im Glas." Davon konnten sich die Weininteressierten überzeugen und erlebten Weine mit Frucht und Finesse. Passend dazu bot Hotelier Ralf Schmidt vom Bio-Restaurant "Distel" aus Ürzig Bio-Finger-Food an. "Toll am Bio ist, dass unsere Produkte aus regionaler und ökologischer Erzeugung und mit keinerlei Zusatzstoffen versehen sind." "Wir haben eine junge und dynamische Weinszene", findet Jürgen Rapp aus Traben-Trarbach, "und die präsentiert sich hier sehr gut". "Die Probe zeigt, dass Bioweine den anderen in nichts nachstehen", meint Roman Herzog aus Minheim. "Im Gegenteil, es sind hochklassige Weine."

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