Mit Klappschildern soll's klappen

Große Stars und viele Zuschauer, die nicht wissen, wo sie parken können: Seit Jahren beschweren sich Anwohner rund um die Arena über das Park-Chaos. Eine Beschilderung soll für Abhilfe sorgen.

 Etwa 1400 Parkplätze gibt es rund um die Arena. Trotzdem parken vor allem auswärtige Arena-Besucher oft in der Hochwald- und Wittlicher Straße (rot gekennzeichnet). TV-Foto: Rebecca Schaal

Etwa 1400 Parkplätze gibt es rund um die Arena. Trotzdem parken vor allem auswärtige Arena-Besucher oft in der Hochwald- und Wittlicher Straße (rot gekennzeichnet). TV-Foto: Rebecca Schaal

Trier. Unzählige Autos aus ganz Deutschland hat er schon vor seinem Haus parken sehen. Dieter Senftleben wohnt in der Hochwaldstraße an der Ecke zur Wittlicher Straße in Trier-Nord. Meistens lebt er hier gerne - allerdings nur dann, wenn in der Arena keine Großveranstaltung ansteht. Gastieren nämlich prominente Namen wie Joe Cocker oder "Die Ärzte" in der Halle, geht rund um die Wittlicher Straße nichts mehr. Die ist eine Anliegerstraße, wird aber auch gerne als Parkplatz genutzt. "Die Anwohner kommen hier überhaupt nicht mehr durch", klagt Senftleben, der als Sprecher der Anwohner fungiert. Ein Grund für die Park-Misere liegt für Senftleben klar auf der Hand: "Es gibt keine vernünftige Beschilderung der offiziellen Parkplätze." Kommen auswärtige Besucher über die A 602 nach Trier und folgen den Hinweisschildern zur Arena, landen sie direkt davor, finden dort aber kaum Parkplätze. Die meisten biegen sofort links ab - und sind mitten im Wohngebiet. "Mit einem Parkleitsystem wäre uns schon sehr geholfen", sagt Senftleben. Ein Parkleitsystem als erster Lösungsansatz

"Die Wegweiser für Besucher der Arena sollen ergänzt werden", meldet Jürgen Backes vom städtischen Presseamt. Geplant ist, im Frühjahr rund um die Arena Klappschilder anzubringen. "Bei Veranstaltungen werden die Schilder von Mitarbeitern der Arena auf- und zugeklappt", kündigt Backes an. Vorgesehen sind sie am Verteilerkreis an der Ausfahrt zur Loebstraße sowie in Höhe der Herzogenbuscher Straße und der Parkstraße. Zudem ist eine Leitbeschilderung auf den Parkplatz in der Dasbachstraße geplant. Andere Lösungen sieht die Stadt indes kaum. Zwar werden Kontrollen gemacht. Die Verwarnungen können dabei laut Backes aber auch Anlieger treffen. "Hier sind schon Autos von Anwohnern abgeschleppt worden", bestätigt Senftleben. Protokolle nur an Nichtanlieger seien aber weder möglich noch rechtlich zulässig, sagt Backes. Der Mitarbeiter des Presseamts verweist zudem auf die Möglichkeit, bei Spielen der Trierer "Miezen" und der Basketballer mit den Eintrittskarten kostenlos Bus und Bahn nutzen zu können. Backes: "Zur Entspannung der Parksituation soll das weiter forciert werden." Ein zweifelhafter Ansatz, wie Senftleben findet: "Es sind ja die Auswärtigen, die uns hier alles zuparken. Und die kommen nun mal mit dem Auto, nicht mit Bus und Bahn." Meinung Überfällige Lösung Besser spät als nie: Zwar stimmt dieser Satz, entschuldigen kann er fehlendes Handeln aber nicht. Denn die Park-Problematik rund um die Arena ist nicht erst seit gestern bekannt. Seit Jahren beschweren sich die Anwohner darüber. Eine vernünftige Beschilderung ist da ein guter Lösungsansatz, der kurzfristig realisierbar und finanzierbar ist. Gerade deshalb hätte die Stadt längst handeln müssen. Ohne Zweifel hat Trier durch die moderne Veranstaltungshalle an Lebensqualität gewonnen. Den Anwohnern allerdings wurde ein Stück dieser Qualität genommen. Wer sich mit der Existenz der Arena brüstet, der darf nicht die Augen vor den negativen Konsequenzen verschließen und muss die Probleme, die die Arena mit sich bringt, anpacken. r.schaal@volksfreund.deExtra Parkplätze: Rund 1400 Parkplätze stehen den Arena-Besuchern zur Verfügung: 350 Parkplätze gibt es beim ehemaligen "Riverside", 600 Plätze beim Bundesvermögensamt in der Dasbachstraße. Auf dem Hela-Parkdeck direkt an der Arena finden 300 Fahrzeuge Platz. 80 Parkplätze stehen auf dem Gelände der Arena für Veranstalter und Behinderte zur Verfügung. Zudem können die Parkplätze des umliegenden Einzelhandels ("Möbelfundgrube", "Pack-Up") genutzt werden - allerdings nur außerhalb der Öffnungszeiten.

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