Mit Lachen gegen den Ernst der Welt

OSANN-MONZEL. Sie spielen Theater, weil es ihnen so viel Spaß macht. In der zehnten Aufführung seit dem Wiederaufleben der Thalia-Truppe präsentieren die Schauspieler das Lustspiel "Die Silberhochzeit".

Sie führen ausschließlich Lustspiele auf, zumindest seit die Laienspiel-Gruppe in Osann Mitte der 90er Jahre wieder aufgelebt ist. "Es gibt schon so viel Ernstes auf der Welt!", begründet Andreas Filz diese Wahl, mit der alle 35 Mitglieder des Thalia-Theatervereins einverstanden sind. Für die vier Frauen und vier Männer, die diesmal auf der Bühne stehen, gilt das sowieso, denn sie antworten auf die Frage, warum sie sich dieses zeitaufwändige Hobby des Theaterspielens neben Familie und Beruf überhaupt antun, unisono mit: "Weil es uns Spaß macht."In früherer Zeit auch Schinderhannes als Thema

Das Laienschauspiel in Osann weist bereits eine lange Tradition auf. 1908 gründete sich der Verein. Während der Kriegsjahre seien die Aufführungen wohl unterbrochen gewesen, vermutet Filz, zurzeit Stellvertreter der Vorsitzenden Petra Pütz. Ansonsten hat sich der ganze Ort alljährlich über mehrere Vorstellungen freuen können. Damals reichte das Repertoire der aufgeführten Stücke über das Lustspiel hinaus: Auch das dramatische Leben eines Schinderhannes wurde einmal thematisiert. Ganz eingeschlafen war das Theaterspielen Ende der 60er Jahre. "Wohl wegen des Fernsehers, den sich jede Familie leistete." Seit 1996 ist das Interesse an eigener Aktivität wieder gewachsen. In Osann wurde der Spielbetrieb wieder aufgenommen. Die zwei "alten Hasen" Klaus Müller und Willi Sailler waren mit im Boot. Letzterer bereichert noch heute die Szene: Zwar nicht mehr als Schauspieler, aber als Berater und einfallsreicher Handwerker leistet er einen wichtigen Teil zum Gelingen der Aufführungen. Das typische Vereinsmitglied ist jedoch jünger, zwischen 20 und Mitte 40, und in der Regel ein Eingeborener, seltener auch einmal ein Zugezogener - und zwar aus Osann. Ganz selten stößt auch einmal ein Monzeler dazu, sagen die Aktiven augenzwinkernd. Immer willkommen sind junge Mädchen, denn mehr oder weniger widerspenstige Töchter kommen in den meisten Stücken vor. Die Lustspiele, die sie sich aussuchen, könnten sich so oder ähnlich in der Region abspielen. Sie haben allesamt etwas vom richtigen Leben und handeln von den Verwicklungen zwischen Ehepartnern, Verwandten, Nachbarn oder rivalisierenden Restaurantbesitzern. Wo es geht, wird Dialekt gesprochen, und zu lachen haben nicht nur die Zuschauer.Diesmal geht es um eine Silberhochzeit

Trotz aller Arbeit und allen Ärgers, die mit rund 50 Proben pro Jahr einhergehen, überwiegt auch bei den Darstellern bis hin zum erst 15-jährigen Kulissenschieber Tobias Traut das Lachen. Kein Wunder, geht es doch diesmal um "Die Silberhochzeit", die nicht nur bei Emil (Andreas Filz) und Betty (Petra Pütz) ansteht. Auch die Nachbarn wollen feiern - genau genommen: die Damen; die Herren eigentlich weniger. Als sich in diesem Tumult auch noch die reiche Tante ankündigt, ist guter Rat teuer. Es gilt, den Schein glücklicher Ehen und exzellenter beruflicher Karrieren aufrecht zu erhalten... Termine: Generalprobe am Freitag, 4. März, 19.30 Uhr; Vorstellungen am Samstag, 5. März, Freitag, 11. März, Samstag, 12. März und Samstag, 19. März, jeweils um 20 Uhr, im Gemeindehaus Osann. Karten zum Preis von sechs Euro können in der Michels Scheier vorbestellt werden: Telefon 06535/933577. Zur Silberhochzeit gibt es neben belegten Brötchen und Kaffee auch etwas Besonderes zum Essen: Rindfleisch mit Senfsoße und original luxemburgische Torte.

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