Mit Pudel und Irish Setter

HIMMEROD. (gkl) Die goldene Herbstzeit - für viele Menschen die Zeit für lange Spaziergänge in den Wäldern. Es ist aber auch die Zeit der Jagd, die Zeit, in der sich auf vielen Speisekarten Wildspezialitäten finden. Es ist auch die Zeit, in der des Schutzpatrons der Jäger, dem heiligen Hubertus, gedacht wird. Im Kloster Himmerod wurden die Hubertusmesse gefeiert und die Hunde gesegnet.

An der Geschichte des heiligen Hubertus wird deutlich, dass die Aufgabe des Jägers nicht nur das Schießen, das Erlegen des Wilds ist, sondern in erster Linie die Hege und Pflege der Waldtiere und ihres Lebensraums. Die Legende besagt, dass Hubertus ein wilder Jäger war, der alles erlegte, was ihm vor die Waffen kam. Eines Tages aber, als er wieder einmal auf der Jagd war, erschien ihm ein weißer Hirsch mit einem goldenen Kreuz im Geweih. Diese Erscheinung brachte den Adligen zur Besinnung. Er ließ ab von der Jagd, wurde zunächst Einsiedler und später Bischof von Maastricht. Schon zum sechsten Mal in Folge wurde nun in der Abtei Himmerod das Fest des Heiligen mit einer besonderen Messe und mit dem Hubertusmarkt gefeiert. Etliche Kirchgänger mussten sich mit Stehplätzen begnügen, ein deutliches Zeichen dafür, welcher Beliebtheit sich der Festgottesdienst erfreut. Mit ein Grund dafür dürfte die besondere musikalische Gestaltung sein. In diesem Jahr spielte das Ensemble "Trompes de Chasse Erftland" mit seinen Parforcehörnern. Diese Instrumente sind schon seit der Barockzeit die traditionellen Signalhörner bei der Jagd und zeichnen sich durch einen markanten, kräftigen Ton aus. In Verbindung mit der Kathedral-Akustik der Himmeroder Abteikirche wurde die emotionale Wirkung des Klanges noch unterstützt. In der Einführung zum Gottesdienst betonte Abt Bruno Fromme, wie wichtig der Wald als Wirtschafts- und Erholungsraum für die Menschen sei. Hier stünden nicht zuletzt auch die Jäger in besonderer Verantwortung, dieses Ökosystem zu pflegen und zu erhalten.Freund und Begleiter im Alltag

Im Anschluss an den Gottesdienst fanden sich viele Familien mit ihren Hunden vor der Klosterkirche ein, um ihre vierbeinigen Freunde vom Abt segnen zu lassen. In seinem Segensgebet erwähnte Fromme die vielfältige Bedeutung des Hunds für den Menschen im Allgemeinen und für den Jäger im Besonderen. Nicht nur als Freund und Begleiter im Alltag habe der Hund eine wichtige Funktion. Vielfach sei er es, der verletzte Waldtiere finde und dafür sorge, dass ihr Leiden beendet werde. Ein Blick auf die Wiese vor der Abteikirche zeigte, dass nicht nur Waidmänner ihre Begleiter zur Segnung gebracht hatten. Angefangen vom Rauhaardackel über den Irish Setter bis hin zum frisch frisierten Pudel waren die unterschiedlichsten Rassen vertreten. Großes Interesse erfuhr auch der Hubertusmarkt auf dem Klostergelände. Angeboten wurden die unterschiedlichsten Produkte: Handarbeiten, das beliebte Himmeroder Klosterbier und die ebenfalls beliebten Fische aus der Klosterfischerei. Auf Nachfrage des TV sagte Abt Fromme, dass man für die Fischerei eine Lösung gefunden habe, die den Fortbestand sichere und auch in Zukunft dafür sorge, dass die traditionelle Fischzucht im Kloster bestand habe.

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