Mit dem Segen des Pfarrers: Kleine Baumeister schwer aktiv

MARING-NOVIAND. (urs) Erst die feierliche Einweihung, dann ein Tag der offenen Tür: Die Kindertagesstätte Maring-Noviand hat die Fertigstellung ihres Anbaus gebührend gefeiert.

 Lauter kleine Baumeister erzählen eifrig die Geschichte vom Anbau ihres Kindergartens nach. Im Hintergrund Brigitte Thiel, die Leiterin der Kindertagesstätte Maring-Noviand (ganz links), sowie Ortsbürgermeister Hans-Josef Edringer, Dechant Matthias Veit und Pastor Thomas Berke (von links). Foto: Ursula Schmieder

Lauter kleine Baumeister erzählen eifrig die Geschichte vom Anbau ihres Kindergartens nach. Im Hintergrund Brigitte Thiel, die Leiterin der Kindertagesstätte Maring-Noviand (ganz links), sowie Ortsbürgermeister Hans-Josef Edringer, Dechant Matthias Veit und Pastor Thomas Berke (von links). Foto: Ursula Schmieder

Die langjährige Enge in der Kindertagesstätte Maring-Noviand gehört endlich der Vergangenheit an. Stein auf Stein, wenn auch in buntem Kunststoff, hat der Nachwuchs des Dorfes den im November begonnenen Anbau symbolisch vollendet. Mit Schippchen und Zollstöcken machten sich die kleinen "Baumeister" in passender Maurer-"Bob"-Montur an die Arbeit. Die Vertreter beider Konfessionen, Dechant Matthias Veit und Pastor Thomas Berke, gaben dazu ihren Segen. Obendrein hatten sie für den erweiterten Bereich des Hauses ein eigenes Kreuz mitgebracht, das Dechant Veit mit Hilfe dreier Kinder segnete. Danach feierten alle fleißigen Maurer mit Musik, Tanz und Keksen, dass sie die neuen Räume nun auch offiziell in Beschlag nehmen dürfen. Die Erwachsenen konnten das beim Tag der offenen Tür tun, der Einblick in die neuen Räume bot. Abgesehen von einem 46 Quadratmeter großen Gruppenraum können die Kinder sich im Stockwerk darüber auf 16 Quadratmetern austoben, und ihre Erzieher haben nun sogar ein Büro. Für Leiterin Brigitte Thiel und ihr Team sind die Jahre der Enge daher Geschichte, von der lediglich Provisorien wie der geliebte "Wiesenhaus"-Container zeugen. Auch die Zeiten der Flucht vor Schlagbohrer-Einsätzen sind vorbei. Thiels erleichtertes "Es ist soweit" konnten die zahlreich erschienenen Eltern daher gut nachvollziehen. Daher freut es nicht nur die Kinder, dass das Haus nun einen Bewegungsraum und endlich ausreichend Spiel- und Rückzugsmöglichkeiten hat. Verwirklicht hat die Gemeinde das alles mit vereinten Kräften. Zu der Investition von 130 000 Euro steuerten das Land 64 000 Euro und der Kreis 36 000 Euro bei. Hilfreich war aber auch die Unterstützung von "Förderverein Max und Moritz" und "Kirmesgemeinschaft". Während "Max und Moritz" 3500 Euro für Geräte im Bewegungsraum und die Büroeinrichtung zusammen brachte, spendete der Ortsverein weitere 2000 Euro. "Das Gröbste ist vorhanden", freut sich Fördervereinsvorsitzende Brigitte Herz. Um alles übrige, was der neue Ganztags-Kindergarten mit seinen erweiterten Öffnungszeiten benötigt, kümmert sich laut Ortsbürgermeister Hans-Josef Edringer die Gemeinde. Beispiele für produktive Kooperationen wie diese gibt es laut Pastor Berke schon lange. "Wenn der Herr das Haus nicht baut, so arbeite umsonst, wer daran baue", zitierte er ein Bibelwort. Kinder seien kein Produkt ihrer Eltern oder ihrer Erzieher, sondern eine Gabe des Herrn, appellierte er an die Verantwortung aller. Und deshalb könne sich jeder über die besseren Betreuungsmöglichkeiten freuen. Da derzeit mehr von Gruppen-Schließungen als von Erweiterungen die Rede sei, findet Berke es an der Zeit, umzudenken: "Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Kindergärten nicht eines Tages zu Altenheimen werden." Diesen Appell bekräftigte Landrätin Beate Läsch-Weber. In 100 Jahren werde es keine Rolle mehr spielen, welches Auto einer gefahren oder welchen Beruf er ausgeübt habe, zitierte sie einen Spruch ihres Bürokalenders. Wichtig sei dann nur noch, "was wir unseren Kindern mit auf den Weg gegeben haben."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort