Mit dem Sofa zum Festival

SALMTAL. (sob) Bereits zum siebten Mal hieß es am Wochenende im Salmtal "Gut Holz". Eine gelungene musikalische Mischung und ein ansprechendes Festivalgelände sorgten dafür, dass wieder gefeiert wurde, bis die Beine versagten.

Das Festival im Salmtal lockt nicht nur Musikfans aus der Region: Bereits am Freitagmittag reist mit einigen VW-Bussen eine Gruppe an, deren Mitglieder altersmäßig zwischen fünf und fünfzig liegen und die am frühen Samstagnachmittag bester Laune sind. Bestens ist auch ihre Sitzgruppe, von Klappstühlen über Dosenkonserven ist alles dabei. Während die Kinder eine Stelle zum Schwimmen in der direkt nebenan plätschernden Salm gefunden haben, erzählen sie, dass sie aus Koblenz, Lahnstein und Braustein stammten und zum ersten Mal hier seien. Gespannt sei man auf "Skaos". Von Gut Holz hätte man schon viel gehört und sei deshalb nach Salmrohr gekommen.Am frühen Nachmittag stehen vereinzelt Zelte im hinteren Teil der Wiese und im Laufe des Abends werden es trotz des wolkigen Wetters immer mehr.Das eindrucksvollste, originellste Gefährt ist zweifellos eine fahrbare Couch, unter die Jugendliche aus dem Nachbarort Esch eine Räderkonstruktion gebaut haben, um sich damit auf den Weg nach Salmrohr zu machen. Sogar an das Nummernschild wurde gedacht! So konnte man bequem der Musik lauschen, wie daheim im Wohnzimmer.Als Opener betreten die "Cardboard Robots" aus Trier die Bühne. Sie bedienen sich keines festgefahrenen Musikstils, die Großrichtung "Rock", für die Gut Holz steht, passt am ehesten.Der Platz vor der Bühne füllt sich, obwohl der Besucherzuspruch sich noch in Grenzen hält. Es sieht stark nach einem Wolkenbruch aus, der eine Stunde später auch einsetzt.Bei "Elke" zog der Regen weiter

"Arrested 711" aus der Umgebung von Wittlich sind die nächsten. Auch sie können mit ihren rockigen Eigenkompositionen, die gekonnt verschiedene Stilrichtungen, von Emo bis NuMetal und Punk, streifen, begeistern. Die Mischung kommt an und spätestens beim "Oldschool Rock Song" stört es keinen mehr, dass man die Lieder nicht mitsingen kann. Zum Tanzen bedarf es schließlich keiner Texte."Elke" aus Berlin sind die nächsten und man kann sie getrost als "Gewinner des Abends" bezeichnen. Ihre Deutschrock-Songs mit punkiger Attitüde bringen das mittlerweile doch zahlreich eingetroffene Publikum in Bewegung. Selbst der Wettergott hat ein Einsehen und lässt den Regen weiterziehen.Die Deutschrocker "Zinoba", deren Frontmann Jan Plewka vielen noch von der legendären Formation "Selig" bekannt ist, machen weiter. Plewka beeindruckt vor allem durch eine enorme Bühnenpräsenz.Den Abschluss des Abends bildet einer der besten internationalen Ska-Acts, die "Skaos".Sie haben schon auf englischen, spanischen oder italienischen Bühnen gestanden. Bei ihnen werden noch einmal sämtliche Kraftreserven des Körpers vor der Bühne ausgereizt, bevor man zu später Stunde in die Zelte schlüpft, oder sich auf den Heimweg macht, um dann am Sonntag Vormittag zu den ska-igen Rhythmen von "Spy Kowlik" und den rockigen Klängen von "Cuba Comet Imperial" den Tag gesellig zu beginnen. Ein rundum gelungener Abschluss des Festivals. "Das hier ist kein Dorffest mehr, hier ist alles professionell aufgezogen", fassen "Skaos" begeistert zusammen.Fotos vom Gut-Holz-Festival im Internetauftritt des Trierischen Volksfreundes unter http://www.intrinet.de/clickme

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