Mit den Bürgern für die Bürger

MÜLHEIM. Horst Faust, der frühere Leiter der Weinbauschule, ist der Mann, der die Geschicke der Gemeinde künftig lenken wird. Ihn werden drei Beigeordnete unterstützen.

Bewährtes fortsetzen, Neues mit Augenmaß umsetzen. Das sind die Ziele, mit denen Horst Faust als neuer Ortsbürgermeister von Mülheim die Nachfolge von Fritz Fehres antritt. Außerdem liegen ihm eine "nachhaltige finanzielle Sicherung" sowie die Eigeninitiative der Bürger am Herzen. "Die Mithilfe der Bürger anzuregen", sieht Faust denn auch als eine "hehre Aufgabe". Im Gegenzug versichert der erklärte Gegner "bürokratischer Auswüchse" den Mülheimern, stets ein offenes Ohr für ihre Probleme sowie vernünftige Vorschläge zu haben.Ein Mann wie die Venus

Einschließlich der Verschönerung des Ortsbildes und der Stärkung des Tourismus ist das ein umfangreiches Aufgabengebiet, dem sich der 64-Jährige künftig widmen will. Was aber andererseits von dem früheren Leiter der Weinbauschule Bernkastel-Kues dank seiner dortigen Schwerpunkte Ökonomie und Betriebswirtschaft zu schultern sein dürfte. Zumal er Ende 2003 in Ruhestand ging und ihm als gebürtiger Mülheimer das Wohl der Gemeinde ohnehin am Herzen liegt. Darüber hinaus kann der Vater zweier Töchter auf tatkräftige Unterstützung seiner Ehefrau zählen. Was die künftig in der Gemeinde anstehenden Entscheidungen betrifft, stehen Faust drei neu gewählte Beigeordnete zur Seite. Erster ist Friedhelm Leimbrock, Wählergruppe Bottler, der sich mit sieben zu vier Stimmen gegen Sigrid Falke, Wählergruppe Falke, behauptete. Auf den von ihm abgetretenen Platz im Gemeinderat rückte Frank Luxemburger nach. Zweiter Beigeordneter ist Günter Fehres, WG Fehres, der zehn von elf Stimmen erhielt. Die Dritte im Bunde ist die - wie sie anmerkte - "Neuland" betretende Frauke Orthmann, WG Falke, der die Ratsmitglieder mit neun Ja und zwei Nein-Stimmen ihr Vertrauen aussprachen. In den Rechnungsprüfungsausschuss wählte der Rat einstimmig Jürgen Süs, Horst König und Eckhard Lamberty sowie je einen Stellvertreter. Im Anschluss sprach Faust seinem Amtsvorgänger Fehres, der seit 1966 die Geschicke des Dorfes im Gemeinderat mitgelenkt hatte, höchste Anerkennung aus. Er erinnerte daran, dass dieser bei der 1400-Jahr-Feier 1991 "ins kalte Wasser geworfen worden sei" und nun auf eine 13-jährige Amtszeit als Ortsbürgermeister zurück blicken könne. Außerdem sei er 15 Jahre Leiter der Feuerwehr gewesen, der er seit seiner Jugend angehöre, sowie Mitglied im Gesangverein. Ungeachtet dessen sei Fritz Fehres "oft für andere unterwegs" gewesen und hätte sich "beim Mülheimer Markt immer sehr engagiert". Worte, auf die der Geehrte nur konterte: "Ich sehe mich wie die Venus - sie ist gekommen und verschwunden, und das werde ich dann auch machen." Den mit Fehres scheidenden und ebenso lange im Rat aktiven Alois Conrad lobte Faust für seine Sorgfalt. Auch wenn andere etwas schon abgehakt hatten, hätte er noch "immer ein Haar in der Suppe gefunden", aber er habe sich auch mal Entscheidungs-Fehler eingestehen können. Für ihr langjähriges Engagement erhielten die beiden Kommunalpolitiker sowie die noch aktiven Dirk Richter und Gernot Papzien aus den Händen von Bürgermeister Ulf Hangert Urkunden des Gemeinde- und Städtebundes.

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