Mit der Bushostess zum Parkplatz

Bernkastel-Kues/Traben-Trarbach · Bei den großen Weihnachtsmärkten an der Mittelmosel beginnt der Endspurt. Erfreulich: Mehr Menschen als in den Vorjahren drängen nach Bernkastel-Kues und Traben-Trarbach. Negativ: Das bringt mehr Verkehr mit sich. In beiden Städten wird nach Lösungen gesucht.

Bernkastel-Kues/Traben-Trarbach. "An den Samstagen und Sonntagen gibt es in der Stadt Bernkastel-Kues zu wenige Parkplätze." Was Josef Schmitz, Leiter des Ordnungsamtes der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, sagt, gilt nicht nur für die Zeit zwischen Ostern und Ende Oktober - vielleicht noch etwas mehr für die Weihnachtsmarkt-Wochenenden. Und da gibt es in diesem und im kommenden Jahr noch eine Besonderheit. Wegen der Sanierung des Verwaltungstrakts der Verbandsgemeinde ist unterhalb des Gebäudes etwa die Hälfte der Busstellplätze weggefallen.
Die Chauffeure sind angehalten ihre Gefährte auf Plätze und Straßen (Schulzentrum, Friedrichstraße, Gewerbestraße) im Stadtteil Kues zu steuern - am besten nachdem sie vorher die Fahrgäste am Gestade rausgelassen haben.
Im Großen und Ganzen habe das funktioniert, sagt Josef Schmitz. Lediglich am vergangenen Samstag hätten drei Busse mit Besuchern aus Frankreich jeweils sechs PKW-Plätze blockiert. Und zwar für längere Zeit, weil die Fahrer nicht zu finden waren. Mit jeweils 15 Euro Verwarnung, mehr sei für ein solches Vergehen nicht möglich, kamen sie aber glimpflich davon.
Veranstalter des am Sonntag zu Ende gehenden Weihnachtsmarktes ist der Werbekreis. Von ihm stammt die Idee, aus der Not geborenen Lösung einen Dauerzustand zu machen. Über die Urlaubssaison hinweg solle geprüft werden, ob die Alternativen auf der anderen Moselseite angenommen werden, hatte Werbekreis-Vorsitzender Frank Hoffmann vor Wochen erklärt (der TV berichtete).
Das ist auch weiter seine Meinung. Seine Erfahrung von der 37. Auflage des Weihnachtsmarktes: "Überwiegend positiv", sagt er. Verbessert werden soll aber die Kommunikation - und zwar unmittelbar vor Ort. Es werde überlegt, im kommenden Jahr zu den Hauptankunftszeiten am Wochenende so genannte Bushostessen einzusetzen. Sie sollen die Gefährte an der Zufahrt zum Parkplatz in Empfang nehmen und die Fahrer über die Ausweichparkplätze informieren. "Das ist auch im Sinne der Servicequalität, der sich die Stadt verschrieben hat", erläutert Hoffmann.
Für Bernkastel-Kues gilt: Die besondere Atmosphäre zieht die Menschen an. Speziell an den Wochenenden ist noch mehr los als in der Vergangenheit. Ähnlich sieht es beim Wein-Nachts-Markt in Traben-Trarbach aus, der nur an den Wochenenden läuft und erst am 4. Januar endet.
Die Besonderheit: Das Hauptgeschehen spielt sich in vier großen Kellern ab. Zahlen gibt es noch nicht. Die vierte Auflage sei seiner Meinung nach aber besser besucht als die Nummer drei, sagt Stadtbürgermeister Patrice Langer. Und da gab es bereits Parkplatzprobleme. "Offiziell gibt es keine Klagen", sagt er, "aber aus privaten Äußerungen weiß ich, dass der Verkehr zugenommen hat."
Auch in den sozialen Medien ist das Thema aktuell. Da wird über einen Shuttledienst (Park and Ride) und Ähnliches diskutiert.
Patrice Langer will handeln: "Wir werden uns über ein Parkleitsystem Gedanken machen und darüber, ob wir den Standstreifen der B 53 auf der Trarbacher Seite als Parkfläche ausweisen", sagt er.Extra

Beim Weihnachtsmarkt in Bernkastel-Kues läuft die letzte Woche. Höhepunkt beim Endspurt ist das Weihnachtsfeuerwerk am Samstag. Erstmals stiegen Raketen bei der 25. Auflage in den Himmel, genauso geschah es im 30. und 35. Jahr des Bestehens. Nun soll es zur ständigen Einrichtung werden. Das Feuerwerk wird ab 18.30 Uhr von der Brücke abgeschossen. Deshalb wird das Bauwerk für etwa eine halbe Stunde für den Verkehr gesperrt. Den Abschluss des Weihnachtsmarktes bildet die Veranstaltung "Bald ist nun Weihnacht". Schüler der Musikschule von Thomas Schwab singen und spielen am Sonntag ab 16.30 Uhr Weihnachtslieder. Sie tun das aber nicht, wie geplant, auf dem Marktplatz sondern auf dem Karlsbader Platz. cb

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