Mit der Fünf auf Erfolgskurs

BERNKASTEL-WITTLICH. Bis Redaktionsschluss stand gestern Abend noch nicht fest, welche Personen im neuen Kreistag vertreten sein werden. Fest steht allerdings, dass die SPD drei Mandate an die "Kleinen" verloren hat. Die CDU behält unverändert mit 22 Sitzen von 42 die absolute Mehrheit im Kreistag Bernkastel-Wittlich.

Am Wahlsonntag schlug die Stunde der Kleinen. Während die CDU mit einem Minus von 0,5 Prozent noch glimpflich davonkam, erwischte es die SPD knüppeldick: Sie verlor 7,1 Prozentpunkte oder umgerechnet drei Sitze und wird sich damit in den kommenden fünf Jahren mit neun Mandaten im Kreistag begnügen müssen. Um fast drei Prozentpunkte auf 8,1 Prozent legte die FDP zu und ergatterte damit ebenso wie die Grünen (plus 1,4 auf 6,3 Prozent) und die FWG (plus 2,5 auf 8,1 Prozent) den dritten Sitz. Erfolg auch für die Vereinigung Bürger für Bürger (plus 0,8 auf 3,4 Prozent), die ihre beiden Sitze behauptet. Weil VBB-Ratsmitglied Karl Knoop im Laufe der Legislaturperiode zur CDU gewechselt war, verlor die Gruppierung ihren Fraktionsstatus. Der ist nun wieder hergestellt. Dass die VBB nur knapp das dritte Mandat verpasst hat, kann Heide Weidemann verschmerzen: "Unsere Politik ist nicht in erster Linie auf das Parlament abgestimmt. Wichtiger ist uns eine Info-Plattform und dass wir unsere Meinung sagen können." Mit rund fünf Prozent hat die VBB an der Mittelmosel (Verbandsgemeinden Neumagen-Dhron und Bernkastel-Kues) am stärksten abgeschnitten.Herausragendes Ergebnis der Freien Wähler sind die 16,3 Prozent in der Einheitsgemeinde Morbach. Norbert Kraff, der Vorsitzende des neuen FWG-Kreisverbandes, durfte am Sonntagabend schon über ein Zwischenergebnis von 8,6 Prozent jubeln, aber auch mit 8,1 ist er sehr zufrieden. Zu dem Ergebnis beigetragen hat seiner Meinung nach die Gründung des Kreisverbandes. Kraff: "Dadurch konnten wir personell mehr aus dem Vollen schöpfen und auch durch den einheitlichen Listenplatz fünf wurde die FWG beim Wähler präsenter." Im Kreistag wollen die Freien weiterhin einen unabhängigen Kurs fahren und keine Koalition eingehen.Die Spitzenkandidatin der Grünen, Jutta Blatzheim-Roegler, freut sich über den einen Sitz, der dazugewonnen wurde: "Das erlaubt uns ein effektiveres Arbeiten." Sie hat auch eine Erklärung dafür, dass die Grünen trotz ihrer Mitverantwortung in der Bundesregierung nicht so stark abgestraft wurden wie die Sozialdemokraten: "Ich denke, wir können besser vermitteln, dass gute Konzepte nicht immer eins zu eins umgesetzt werden können." Besonders in den Städten Wittlich und Bernkastel-Kues haben die Grünen ihr Wählerpotenzial mobilisieren können. Jutta Blatzheim-Roegler wusste gestern noch nicht, ob sie im Kreistag vertreten sein wird, in ein anderes Parlament ist sie bereits eingezogen: in den Ortsbeirat Andel. Im Bernkasteler Stadtteil haben die Grünen 16,4 Prozent erreicht. Ein wenig neidisch schaut Blatzheim-Roegler auf die FDP, die es geschafft hat, in allen Städten und Verbandsgemeinden des Kreises anzutreten. "In fünf Jahren wollen wir auch so weit sein; diesmal war es personell teilweise noch zu eng."(Über die personelle Zusammensetzung des Kreistages berichten wir in unserer morgigen Ausgabe.)

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