Mit der Seilbahn in neue Höhen

BAD BERTRICH. Hat die Eifel bald eine neue Attraktion? Hoch über Bad Bertrich ist für rund 70 Millionen Euro ein Ferienpark geplant. Bis Sommer sollen die Genehmigungen vorliegen, damit noch 2004 der erste Spatenstich erfolgen kann. Auch das Land - Bad Bertrich ist eins von vier rheinland-pfälzischen Staatsbädern - räumt dem Vorhaben Priorität ein.

Drei Feriendörfer mit einer entsprechenden Infrastruktur sollen hoch über Bad Bertrich entstehen. Mit Hotelanlagen, Sportmöglichkeiten, Bistro und Fitness-Center. Über eine Seilbahn soll der Ferienpark an das Staatsbad angeschlossen werden. Ehrgeizige Pläne, die nun aber Realität werden könnten. Vor vier Jahren wurden die ersten Entwürfe vorgestellt, der raumplanerische Bescheid liegt vor, das Projekt strebt der Planungsreife zu. Mit einem starken Investor im Rücken: Die Oad-Gruppe, eines der größten niederländischen Reiseunternehmen mit einem Jahresumsatz von rund 700 Millionen Euro und über 1500 Mitarbeitern. Und die drängen darauf, dass noch in diesem Jahr der erste Spatenstich erfolgen kann. Mit dem Ferienpark will Bad Bertrich neue Kundenströme erschließen. So soll sich das "Sportdorf" eher an jüngere Urlauber richten, während das ältere Publikum im "Wanderdorf" Erholung findet. Erlebnistourismus für Familien mit Kindern bietet das "Bauerndorf". Für Bad Bertrich eine wichtige Investition. Denn durch die Gesundheitsreformen fehlt zunehmend die klassische Klientel. Der Jahresfehlbetrag bei der Staatsbad GmbH betrug 2002 über eine Million Euro, rund 200 000 Euro mehr als 2001. Dies hat zur Folge, dass auch das Land mehr Zuschüsse aufbringen musste, 2002 insgesamt 735 000 Euro gegenüber 586 000 Euro 2001. Nicht umsonst begrüßt daher auch Mainz dieses Projekt, könnten so doch neue Besucher nach Bad Bertrich gelockt werden. VG-Bürgermeister Hans- Werner Ehrlich (Ulmen): "Das Vorhaben genießt beim Land besondere Priorität." Die nun vorliegenden Gutachten gehen davon aus, dass einer Genehmigung nichts im Wege steht. Die erhebliche Verkehrszunahme bedeutet laut Gutachten keine gravierende Verschlechterung der Verkehrssituation, die Lärmbelästigung bleibt unter den Grenzwerten der TA Lärm. Auch die Landespflege sieht keine erheblichen negativen Auswirkungen auf Flora und Fauna. Gute Aussichten also für das anstehende Genehmigungsverfahren. "Das Projekt ist realisierbar", betont Chefplaner Jürgen Sommer von der Bonner Planungsgruppe Heichel. Zunächst haben aber Behörden und betroffene Bürger das Wort.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort