Mit fünf noch nicht zur Schule

WITTLICH. (red) Soll bereits mit fünf Jahren der "Ernst des Lebens" beginnen? Der Waldorfkindergarten Wittlich lehnt Pläne zur Herabsetzung des Einschulungsalters ab und fordert die Eltern zum Protest auf.

"Schutz der Kindheit" - dieses Motto haben die Internationale Vereinigung der Waldorfkindergärten und -schulen und der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband für eine Unterschriftenaktion gewählt, an der sich bislang mehr als 30 000 Eltern, Erzieher, Pädagogen, Kinderärzte und Psychologen beteiligt haben.Mit ihrem Aufruf wenden sich die Unterzeichner gegen bildungspolitische Pläne, die nach dem Schock der Pisa-Studie laut wurden.Einige Parteien diskutieren derzeit offen über die gesetzliche Herabsetzung des Einschulungsalters auf fünf Jahre.Schon heute gibt es junge Eltern, die von der Möglichkeit Gebrauch machen, ihre Kinder bereits in diesem Alter in die Schule schicken.Diese Entwicklung bereitet auch den Erziehern im Waldorfkindergarten "Brüder Grimm" in Wittlich Sorge.Mit Verweis auf den gesteigerten Erfolgs- und Leistungsdruck wenden sie sich gegen eine flächendeckend festgelegte Vorverlegung des Einschulungsalters."Dies hätte eine einseitig verfrühte Intellektualisierung der Kinder zur Folge, wobei alle individuell pädagogischen Aspekte auf der Strecke bleiben", betont Kindergartenleiterin Birgit Arasteh.Der Wittlicher Waldorf-Kindergarten beteiligt sich deshalb an der Protestaktion zur Beibehaltung des bisherigen Einschulungsalters und hofft darauf, dass möglichst viele Eltern den Aufruf unterzeichnen.Die Unterschriftenlisten liegen noch bis Dienstag, 25. März, im Wittlicher Waldorf-Kindergarten, aber auch in anderen kirchlichen und kommunalen Kindertagesstätten der Region aus.Weitere Informationen zu der Protestaktion gibt es unter der Telefonnummer 06571/2193 oder im Internet unter der Adresse www.waldorfkindergarten.org.

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