Mit schwerem Gerät zum schnellen Ende

LIESER/BERNKASTEL-KUES. Seit Mitte September wird an der L 47 gebaut. Mitte Dezember soll der Verkehr wieder halbseitig fließen können. Das wird zur Entlastung der B 53 beitragen.

Autofahren wird derzeit rund um Bernkastel-Kues zum Geduldsspiel. "Schuld" daran haben unter anderem die Bauarbeiten auf der L 47 zwischen Lieser und dem Stadtteil Kues. Wie mehrfach berichtet, fließt der Verkehr seit Mitte September über die B 53 auf der anderen Moselseite. Auf der L 47 haben dagegen die Bagger und Lastwagen das Sagen. Der Ausbau der viel befahrenen Straße erfolgt auf einer Länge von circa 1200 Metern: vom Ortsausgang Lieser bis etwa in Höhe des Fierskapellenwegs. In erster Linie wird die marode Straße auf den neuesten Stand gebracht. Dazu gehört dort, wo die Fahrbahn bisher eng war, auch eine Verbreiterung. Am Ortsausgang Lieser tritt auch eine weitere ins Auge fallende Veränderung ein. Die Fahrbahn wird in Richtung der Weinberge verlegt, macht also einen kleinen Bogen. Dort, wo die Fahrbahn bisher verlief, und auf dem angrenzenden Gelände, das bisher Gartengrundstücke beherbergte, wurde ein 250 Meter langes, bis zu 15 Meter breites und bis zu 1,50 Meter tiefes Retentionsbecken ausgehoben, das dem Hochwasserschutz dient. Im weiteren Verlauf wird der ehemalige Bahnübergang, der sich als kleine Senke darstellte auf das Niveau der Fahrbahn gebracht. Auf der gesamten Länge wird ein Mehrzweckstreifen angelegt, der die Bewirtschaftung der angrenzenden Weinberge erleichtern soll. Außerdem werden sämtliche Entwässerungskanäle erneuert. Dort, wo die Weinberge steiler zur Straße hin abfallen, ist die alte Stützmauer beseitigt und eine höhere Mauer errichtet worden. "Die alte Mauer war marode", sagt Walter Klink, Leiter der Straßenmeisterei Bernkastel. Das neue Bauwerk werde größer dimensioniert, weil auch die Fahrbahn in diesem Bereich um bis zu 1,20 Meter höher gelegt wird. Die Gesamtlänge der Mauer beträgt 250 Meter. Bei den Arbeiten kam es in diesem Bereich auf einer kleinen Fläche zu einem kleinen Hangrutsch: nichts Unübliches in dieser Region. Mitarbeiter der Spezialfirma, die immer noch auf der B 53 bei Ürzig mit der Hangsicherung beschäftigt sind, sind dort derzeit mit Sicherungsarbeiten beschäftigt. "Wir sind gut in der Zeit", sagt Jürgen Enders, Bauleiter der Firma Lehnen. Es sei von Vorteil, dass sowohl aus Richtung Lieser als auch aus Richtung Kues gearbeitet werde. Außerdem habe die Firma die maschinelle Leistung erhöht. Das werden besonders die Lieserer gerne hören. Sie waren im Sommer auf die Barrikaden gegangen, als bekannt wurde, dass die Straße womöglich sogar 14 Monate voll gesperrt werden muss. Da Lieser viel vom Durchgangsverkehr profitiert, sahen sich manche Betriebe in ihrer Existenz gefährdet (der TV berichtete). Gespräche zwischen Gemeinde und dem Landesamt Straßen und Verkehr führten dann zu einer zeitlichen Verringerung der Vollsperrung. Wenn das Wetter oder andere Unwägbarkeiten keinen Strich durch die Rechnung machen, soll die Straße ab Mitte Dezember wieder halbseitig befahrbar sein. Das Werk ist damit noch nicht beendet. Dann beginnen nach Auskunft von Walter Klink die Arbeiten neben der Fahrbahn (Böschungen, Schutzplanken, Bankette). Im Gespräch mit dem TV stellt Klink heraus, dass die ursprünglich angedachte 14-monatige Sperrung nicht der Weisheit letzter Schluss gewesen wäre. "Darauf hätten wir nicht bestanden", sagt er. Wichtig sei, dass die "gefährlichen Arbeiten" unter Vollsperrung über die Bühne gehen können. Klink: "Bei den Restarbeiten reicht dann eine halbseitige Sperrung." Nicht zu vernachlässigen sei die wirtschaftliche Komponente. "Es kommt Geld in die Region. Wir tun was für die Baufirmen", erläutert der Fachmann. Veranschlagt sind circa eine Million Euro. Durch die Hangsicherungsarbeiten wird sich diese Summe aber noch erhöhen.

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