Moderator kommt aus Boppard

Konzepte für die dorfgerechtere Gestaltung von Ortsdurchfahrt und Römerbrunnenplatz haben in Piesport den Ausschlag gegeben, ein Bopparder Planungsbüro mit der Dorfmoderation zu beauftragen.

 Mit dem unterhalb der Grundschule und unmittelbar neben der Tourist-Information gelegenen Platz am Römerweinbrunnen (linker Bildrand) verfügt Piesport über eine riesige zentrale Fläche – samt vorgelagerter Parkplätze –, die förmlich verlangt nach einer zeitgemäßen Neugestaltung. TV-Foto: Ursula Schmieder

Mit dem unterhalb der Grundschule und unmittelbar neben der Tourist-Information gelegenen Platz am Römerweinbrunnen (linker Bildrand) verfügt Piesport über eine riesige zentrale Fläche – samt vorgelagerter Parkplätze –, die förmlich verlangt nach einer zeitgemäßen Neugestaltung. TV-Foto: Ursula Schmieder

Piesport. (urs) Das Büro Stadt-Land-plus aus Boppard-Bucholz hat das Rennen um die Piesporter Dorfmoderation gemacht. Der Gemeinderat hat sich nach nicht-öffentlicher Beratung entschieden, dem Städtebau- und Umweltplanungsbüro den Auftrag zu erteilen, die Dorferneuerung fortzuschreiben. Drei Mitbewerber, die sich ebenfalls in der jüngsten Ratssitzung vorgestellt haben, sind damit abgehängt: Lenz und Partner aus Winters pelt, ISU aus Bitburg sowie Stolz und Kintzinger, Trier.

Laut Ortsbürgermeister Karl Heinz Knodt ist es in der anschließenden nicht-öffentlichen Beratung eigentlich nur noch um die Frage gegangen, ob der Auftrag nach Buchholz oder nach Winterspelt gehen sollte. Überzeugt habe letztlich, dass sich Friedrich Hachenberg von Stadt-Land-plus so intensiv beschäftigt habe mit dem Park am Römerbrunnen und der durch den Ort führenden Bundesstraße.

Ein dorfgerechterer Ausbau der vielbefahrenen Straße steht in Piesport schon länger ganz oben auf der Wunschliste. Obendrein ist auch die Gestaltung des Römerbrunnenplatzes alles andere als zeitgemäß. Interessant findet Knodt, dass der heute wenig ansprechende Platz unterhalb der Schule vor Jahren ebenfalls im Rahmen der Dorferneuerung konzipiert wurde. Folglich müsse wohl "alle 20 Jahre das ganze Dorf auf den Kopf gestellt werden". Eine in Aussicht stehende Förderquote von 30 bis 50 Prozent erleichtere jedoch eine solche Entscheidung. Das Ja für Stadt-Land-plus ist laut Knodt "mit großer Mehrheit" gefallen.

Ihm persönlich sei es schwer gefallen, sich für einen der beiden Favoriten zu entscheiden, räumt er ein. Denn auch die Ideen von Lenz-Architektin Rosemarie Bitzigeio haben den Rat beeindruckt. Die einzige Dame der Runde hat nicht nur eine Alternative für die Straßen Am Kirchplatz/Am Römerbrunnen präsentiert. Sie hat auch ein höher gefördertes Modellprojekt in Aussicht gestellt. Für einen Ort mit mehr als 50 Weinbaubetrieben sei es wichtig, die Themen Rad und Wein zu verknüpfen. Sie habe daher einen Vorschlag erarbeitet, Radfahrer in den Ort zu bekommen, macht sie neugierig auf ein mit Blick auf die Bewerberkonkurrenz in der Tasche belassenes Konzept.

Das Land fördert laut Hermann Brück, Dorferneuerungsbeauftragter des Kreises, Dorfmoderationen mit 5000 Euro. Sollte Piesport als Schwerpunktgemeinde anerkannt werden, was beantragt ist, könnten daraus 7650 Euro werden. Der entscheidende Vorteil einer Schwerpunktgemeinde ist jedoch, dass sie über einen Zeitraum von sechs Jahren immer auf Platz eins der Prioritätenliste steht und folglich jährlich gefördert wird.

Unabhängig von der Unterstützung des Innenministeriums gibt es die Möglichkeit einer Förderung über das Wirtschaftsministerium. Laut Ewald Haas vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel wären für Projekte im Rahmen eines Bodenordnungsverfahrens 75 Prozent für Piesport drin. Vorerst geht es aber um die Moderation, für die Knodt auf eine große Beteiligung der Bevölkerung hofft.

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