Moderne Rasenmäher zwischen Tannenbäumen

EISENSCHMITT/ HIMMEROD. Noch ist es lange hin bis Weihnachten.. Aber die Weihnachtsbaumpflege ist in den Wäldern an der Salm im vollen Gange. Shropshire-Schafe sorgen für den richtigen Wuchs.

Auf den ersten Blick sehen die Schafe wie jedes andere Herdenschaf aus. Die Mitglieder der "Interessengemeinschaft Shrop-shireschafe Deutschland" sehen das allerdings ganz anders. Bei ihrer Mitgliederversammlung, die von der Forstverwaltung des Privatwaldbesitzer von Berghes aus Eisenschmitt ausgerichtet wurde, erläuterten die Experten die Besonderheiten der Tiere. Die "Fleischschafrasse mit dem gewissen Extra", so die zufriedenen Züchter, werden wegen ihrer robusten Konstitution und großen Anpassungsfähigkeit zunehmend in der Landschaftspflege eingesetzt. Denn die Shropshireschafe können sowohl Nadelgehölzkulturen als auch Obstbaumwiesen zuverlässig beweiden. Das macht sich auch Förster Uwe Rutzen zu Nutze. Er setzt in den Wäldern an der Salm seit vier Jahren insgesamt 40 Schafe ein, um die Weihnachtsbaumkulturen der Forstverwaltung von Berghes unkrautfrei zu halten. Besonderes Merkmal der Shropshireschafe ist ihre Fähigkeit, tatsächlich nur das Kraut rund um die Bäume zu fressen. Die jungen Fichten und Tannen werden nicht angeknabbert. Auch die Rinde der Bäume bleibt unangetastet. Das Shropshireschaf gehört zu den englischen Niederlandrassen und ist in der Region Shropshire beheimatet. Es ist ein mittelgroßes Fleischschaf mit langem, tiefem Rumpf und breitem Rücken. Das weiße Vlies weist eine dichte Crossbred-Wolle auf. Im Verhalten ist es ruhig. Für Kinder ist der Umgang mit den Schafen angenehm und gefahrlos. Förster Uwe Rutzen setzt die Shropshireschafe in eingezäunten Weihnachtsbaum- und Schmuckreisigkulturen ein. Von Mitte März bis Dezember werden die Schafe im Freien gehalten. Jogger und Spaziergänger, die im Wald bei Himmerod und Eisenschmitt den Tieren begegnen, sollten sich also nicht wundern, wenn die Schafe ohne Aufsicht bei ihrer Arbeit zwischen den jungen Weihnachtsbäumen tätig sind. Die 40 Mitglieder der Interessengemeinschaft, die aus allen Regionen Deutschlands in den Wald an der oberen Salm kamen, trafen sich aber nicht nur unter freiem Himmel bei den Schafen. Zuvor hatten sie schon in der Abtei Himmerod ihre Erfahrungen bei der Haltung der "modernen Rasenmäher in Christbaumkulturen" ausgetauscht. Außerdem wurde ein Konzept zur Durchführung von Maß- und Gewichtsermittlung bei Shropshireschafen für Züchter beschlossen, Organisationshilfen zur zentralen Absatzveranstaltung von gekörten Böcken gegeben und eine Arbeitsgruppe Internetgestaltung ins Leben gerufen. Die Vorstandswahlen der Interessengemeinschaft brachten folgendes Ergebnis: Erster Vorsitzender Norbert Reckmann (Dülmen), Zweiter Vorsitzender Hans Sandmann (Niederburg), Kassierer Hans-Jörg Forner (Theißen), Schriftführer Martin Kimpel (Grebenhain).

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