Modernes Leben in alten Mauern

BRUCH/BURGEN. Am Tag des offenen Denkmals rückten mit etlichen anderen historischen Gebäuden des Kreises Burg Bruch und Hasenmühle Burgen in den Mittelpunkt des Interesses.

"Ich hab gedacht, da musst du hin, das ist eine einmalige Gelegenheit", erzählte Juliane Peters von ihrem Entschluss, sich am Tag des offenen Denkmals eines der Projekte einmal aus der Nähe anzuschauen. Was sie vor allem interessierte, war die Burg Bruch, in der mittlerweile neben Burgherren und Urlaubern auch jemand zur Miete wohnt, wie sie weiß. Dabei hatte das Anwesen noch vor wenigen Jahren einen unübersehbar verwilderten Eindruck gemacht. Und das schon jahrzehntelang. "Es war irgendwie nicht gepflegt, unbewohnt eben", erinnerte sich Regina Steffen. Umso mehr freut die Dreiserin das heutige Erscheinungsbild der Burg: "Das ist doch jetzt super." Nicht weniger beeindruckt war ihre Tochter Ingrid Antony, die den Tag des offenen Denkmals schon öfter zu Besichtigungen nutzte. "Es ist schon erstaunlich, was Privatleute machen können", lobte die Herforsterin. Anerkennung, die sich die Burgherren, das Ärzteehepaar Ingrid und Bernhard Förschner, teils mühsam und eigenhändig erarbeitet haben. "Als wir hier ankamen, war das ein Dornröschenschloss", berichtete die Hausherrin vor rund 60 Führungsteilnehmern vom ersten Kennenlernen. Mit der Zeit sei es jedoch zu einer engen Verbundenheit mit dem historischen Bauwerk gekommen. Ihre Schilderungen der teils schwierigen Sanierungs- und Ausbauphasen hinterließ bei den Besuchern sichtlich Eindruck. "Das ist schon toll - sehr geschmackvoll erhalten", lobte die Traben-Trarbacherin Ilse Dahl. Es sei nur zu begrüßen, "wenn sich Leute finden, die da dran gehen", stimmt Karin Brach zu. Zwei Wittlicherinnen interessierte allein schon die Geschichte des aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts stammenden "phantastischen" Anwesens, in dem Trierer, Luxemburger und Dauner Herren lebten. Ewald Fischer verbindet sogar eine persönliche Erinnerung mit dem Haus. Es existiere ein Foto seines Großvater, aufgenommen vor der Burg. Am Denkmaltag ist der aus Kasholz stammende Salmrohrer immer unterwegs: "Weil man eher die Chance wahrnimmt, sich so etwas mal anzuschauen." Allerdings wäre er froh, wenn das zwei Wochen möglich wäre: "Es ist einfach sehr interessant."Hasenmühle verfügt über zweite Haut

Schlichter ging es dagegen in der 1845 erbauten Burgener Hasenmühle zu. Das Gebäude war von seiner Bausubstanz her schon arg in Mitleidenschaft gezogen, als sich die heutigen Inhaber entschlossen, es wohnlich herzurichten. Inzwischen wissen Edward Paterson und Ehefrau Lena Mager, "wie dankbar und befriedigend es sein kann, alte Bausubstanz zu erhalten." Ihrer Ansicht nach ist es daher nicht nötig, für moderne Lebensqualität ein neues Haus zu bauen. Die Gebrüder Föhr - Elmar und Edmund Föhr sowie Rudi Thees - scheinen da ihrer Meinung. "Wir sind immer hier, wenn ein Festchen ist", erzählte Rudi. Architekt Randolph Liem führte derweil Besucher durch das Haus und machte auf die "zweite Haut" des Gebäudes, das Haus im Haus, aufmerksam.

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