Mondscheinromantik an der Mosel

NEUMAGEN-DHRON. (ger) Der Ausoniusgarten bot das passende Ambiente für einen gefühlvollen Lieder- und Gedichtabend. Mehr als 350 Besucher genossen beim Sommernachtstraum Musik und Lyrik der Romantik.

Mondscheinromantik an der Mosel - in Neumagen-Dhron kamen mehr als 350 Besucher der Einladung des Kirchenchores nach. Zwei Jahre nach dem ersten Sommernachtstraum standen diesmal Musik und Lyrik der Romantik auf dem Programm. Lange vor Beginn waren die Sitzplätze im Ausoniusgarten belegt. Der nach dem römischen Dichter benannte Garten mit den gepflegten Anlagen, seinen ausladenden Laubbäumen und der über allem thronenden Peterskapelle bot die passende Atmosphäre.Heinrich Heine, Goethe und Eichendorff

Der Sommerabend tat ein übriges dazu, um die Darbietungen zur erfolgreichen Demonstration gefühlvoller und zu Herzen gehender Lieder werden zu lassen. Das Publikum genoss es von Anfang an, trotz langen Sitzens auf harten Bänken ohne Rückenlehne. Der Kirchenchor Neumagen unter der Leitung von Dorothee Rausch-Arend zog selbst junge Menschen durch gefühlvoll dargebotene Werke in seinen Bann. Komponisten wie Johannes Brahms, Felix Mendelssohn Bartholdy, Robert Schumann und Franz Schubert wurden interpretiert, vor allem bekannte Lieder wie "Sah ein Knab ein Röslein stehen" oder "Die Forelle". Letzteres erklang durch die 17-köpfige Gruppe "Cantemus" Klausen unter der Leitung von Reiner Arend. Die Klausener nutzten das Original zu romantischen und nachromantischen Ausflügen durch halb Europa. "Oh wie herrlich, oh wie lecker, schmeckt der Fisch beim Pizzabäcker", moderierte Kurt Berg und schon erklang die Forelle beispielsweise in der Melodie des italienischen Liedes "Tiritomba". Mittlerweile war die Dämmerung hereingebrochen. Die Kerzen, Wachsfackeln und auch die elektrischen Strahler verzauberten den Ausoniusgarten bis hinauf zur Peterskapelle. Von dort aus verband Willi Herres im Stile der Romantik mit passenden Texten und Gedichten die Darbietungen. Heinrich Heine wurde ebenso rezitiert wie Eichendorff und Goethe. Übrigens: Zu Beginn des Abends, direkt nach der Begrüßung durch die Vorsitzende Marita Scholtes, trug Chorsängerin Irene Rohr ein selbst verfasstes Gedicht zu ihren Jugenderlebnissen im Ausoniusgarten vor, das vom überwiegend einheimischen Publikum mit großem Applaus aufgenommen wurde. "Abendstille überall" - mit einem Kanon von O. Laub stimmte der Kirchenchor Neumagen im nun nächtlichen Garten auf den zweiten Teil ein und animierte das Publikum zum Mitsingen. Als dann "Der Mond ist aufgegangen" erklang, war vollends klar: Mit dieser Auswahl an bekannten Melodien, dargeboten von den 37 Sängern des Kirchenchores im Ambiente des Ausoniusgartens lassen sich Herzen ansprechen. Der Reigen der Chordarbietungen wurde ergänzt durch Franz Brixius (Mertesdorf) an der Violine und Peter Würtenberger (Hermeskeil) am Klavier. Auch zum Schluss wurde das Publikum eingebunden, denn das Programm des Sommernachtstraumes schloss mit dem gemeinsam gesungenen Werk "Du lässt den Tag, o Gott, nun enden" von C. Scholefield. Bei Wein und passendem Imbiss blieb der Ausoniusgarten noch lange nach Konzertende bevölkert.

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