Monzeler Streit geht weiter

Das behördliche Planverfahren für die Bebauung oberhalb der Monzeler Hangkante schreitet voran: Etwa Mitte Oktober soll die nächste Einwohnerversammlung stattfinden. Die Bürgerinitiative "Attraktives Osann-Monzel" will die weitere Entwicklung abwarten, ist notfalls aber zu einer Klage gegen das Projekt bereit.

 Diese Häuser sollen am rechten Bildrand Gesellschaft bekommen: Der Noviander Weg von der Mosel aus gesehen. TV-Foto: Archiv/Marion Maier

Diese Häuser sollen am rechten Bildrand Gesellschaft bekommen: Der Noviander Weg von der Mosel aus gesehen. TV-Foto: Archiv/Marion Maier

Osann-Monzel. Voraussichtlich Mitte Oktober werden die Bürger zur nächsten Einwohnerversammlung zum Thema geplante Bauten am Monzeler Moselhang - oberhalb der Hangkante, wie die Verbandsgemeindeverwaltung Wittlich-Land betont - eingeladen.

Anton Hauprich, Abteilungsleiter der Bauverwaltung, sagte auf TV-Nachfrage: "Der Termin steht noch nicht ganz fest, wir müssen noch ein paar Sachen prüfen."

In der Versammlung wird es um den Bebauungsplan gehen, den die Ortsgemeinde für zwei Projekte im Noviander Weg erstellt. Zum einen will das Kestener Weinanalyse-Institut Heidger aus Platznot dorthin umziehen und neben dem Betriebsgebäude zwei Betriebswohnungen bauen. Zum anderen will der Weinbau-Betrieb Vinosseum sein Unternehmen im Noviander Weg mittelfristig um ein Restaurant sowie Ferienwohnungen erweitern (der TV berichtete).

Damit gebaut werden kann, muss im Flächennutzungsplan der VG die rund einen Hektar große landwirtschaftliche Fläche in Mischbau- und Sonderfläche umgewandelt werden. Für diesen Plan wie für den Bebauungsplan hat die frühzeitige Beteiligung der Behörden und der Öffentlichkeit bereits stattgefunden. Bevor es in die zweite Runde der Beteiligung geht, soll es die oben erwähnte Einwohnerversammlung geben, die nicht vorgeschrieben ist.

Grund für das zusätzliche Angebot ist, dass das Geplante umstritten ist. Die Bürgerinitiative "Attraktives Osann-Monzel" hat sich gegründet, um die neue Bebauung an einem der wenigen erhaltenen tatsächlichen "Weinbergsättel" zu verhindern. Für sie bedeuten die Projekte eine Zerstörung des einzigartigen Landschaftsbilds. Die Bürgerinitiative, die der Heimat- und Verkehrsverein unterstützt, sieht den Tourismus durch diese Planungen beeinträchtigt - und das in einer eingetragenen Fremdenverkehrsgemeinde. Hans F. Poerschke, Initiator der Bürgerinitiative und auch Anwohner, moniert: "Wir haben ein Gewerbegebiet mit Anbindung an die Durchgangsstraße. Wieso muss man dort bauen, wo Wander- und Radwege verlaufen?"

Die Bürgerinitiative hat mehr als 200 Unterschriften von Unterstützern gesammelt. Und nicht nur das. Laut Poerschke hat sich die Gruppierung an Ministerpräsident Kurt Beck, die Industrie- und Handelkammer und die Landwirtschaftskammer gewandt. Gespräche gab es bereits mit der Landrätin und dem VG-Chef. Nun soll es noch eine Unterredung mit dem Ortsbürgermeister und dem Gemeinderat geben. Auch die nächste Anhörung will die Initiative abwarten. Für den Fall, dass die Sache nicht in ihrem Sinne läuft, hat die Initiative sich auch bereits etwas überlegt. Poerschke: "Dann werden wir eine Normen-Kontroll-Klage einreichen." Das Geld dafür sei vorhanden. Extra Der Bebauungsplan für das gesamte Plangebiet am Noviander Weg schreibt eine Rundum-Begrünung vor zur Schonung des Landschaftsbilds. Auch die Firsthöhen wurden festgeschrieben. Für das höchste Gebäude, das Weinanalyse-Institut, wurde sie aktuell um 1,50 Meter auf 11,50 Meter in Relation zur Mittellinie des abschüssigen Geländes festgelegt. Neu ist auch, dass Mauern um die vorgeschriebenen Kompensationsflächen im Plangebiet zugelassen sind mit einer Maximalhöhe von 1,50 Meter.

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