Monzelfeld und seine Fernsehstars

MONZELFELD. Die Theatergruppe des Heimatvereins Monzelfeld ist eine von vielen in der Region. Doch so fernseherfahren wie die Hunsrücker, die sich auch an ernste Stücke wagen, sind sicher nur wenige.

Nicht die gute Stube, sondern der Marktplatz "Mette um Dorf" ist Dreh- und Angelpunkt des gleichnamigen Stücks der Monzelfelder "Volksbühne Abendrot". Zentrale Rollen nehmen darin vier - einmal männliche - Dorftratschen ein, die auf ihrer innig geliebten Rentnerbank Tag für Tag die jüngsten Neuigkeiten austauschen und sich gegenseitig ihr Leid klagen. Das beschauliche Dasein des Kleeblatts gerät jedoch durch einen Banküberfall jäh aus den Fugen. Plötzlich stehen sie im Interesse von Öffentlichkeit und Medien und geraten prompt aneinander. Und das nicht nur wegen kleiner Eifersüchteleien, sondern auch in punkto Beute und Finderlohn.Erlöse werden auch für die Bürgerhalle gespendet

Mit ihrem jüngsten Stück - die erste von sechs Aufführungen ist am kommenden Samstag - hat die Theatergruppe sich erneut für ein Luststück entschieden. Allerdings ohne den üblichen Klamauk. "Mir gefällt, dass dieses Stück so in unseren Alltag rein greift und uns an unseren Schwächen packt", kommentiert Regisseur Stefan Kritten das in der Gegenwart spielende Geschehen. Sollte darin der ein oder andere jemanden, oder gar sich selbst erkennen, ist das kein Zufall. Autorin Elfriede Karsch lebt nämlich auf dem Hunsrück und kennt die Mentalität der Menschen. Die seit 1986 aktive "Volksbühne Abendrot" sucht ihre Stücke stets früh aus, wie Heimatvereins-Vorsitzende Eva Bormann erzählt. Nach ersten Treffen und mehrfachem Gegenlesen werden die Szenen dann im Mai aufeinander abgestimmt. Ungewöhnlich für eine Laientheatergruppe ist, dass in Monzelfeld auch ernste Stücke auf dem Programm stehen. 2001 war dies zum Beispiel "Ein Mann mit Namen Eberhard", im Jahr danach in der Wallfahrtskirche Klausen aufgeführt. Autor dieses Stückes ist der Monzelfelder Peter Kropp, aus dessen Feder diverse Schauspiele stammen. Das Monzelfelder Theater ist aber nicht nur im Hunsrück und an der Mosel bekannt. Einige Stücke wurden sogar schon im Fernsehen gezeigt. 1995 war im Dritten "Die Lügenglocke" zu sehen und in den beiden Folgejahren "Wer zuletzt lacht" und "Familienkrach im Doppelhaus". Für die ersten Aufzeichnungen waren die Darsteller nach Baden-Baden gefahren, die dritte zeichnete das Fernsehen vor Ort auf. Die Erlöse der Aufführungen kommen übrigens nicht der Theatergruppe oder dem Heimatverein allein zugute, sondern werden für den seit Jahren erstrebten Bühnenanbau der Bürgerhalle gespart. Aufführungen: 20. und 21., 27. und 28. November, 4. und 5. Dezember. Beginn je 19.30Uhr, am 5. Dezember bereits um 17 Uhr. Eintritt 6,50 Euro. Kartenvorverkauf: Telefon 06531/3536, täglich 18 bis 20 Uhr.

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