Mosel-Tour zum Papst

TRABEN-TRARBACH-WOLF. Internationale Atmosphäre herrschte im Evangelischen Jugendhof Martin Luther King in Wolf, als 130 Jugendliche aus Frankreich und Belgien auf dem Weg zum Weltjugendtag in Köln dort Station machten.

Ja, die Fahrt zum Weltjugendtag ist etwas Besonderes - da sind sich die Jugendlichen, die nach einer 90 Kilometer langen Etappe auf der Wiese in Wolf ums Lagerfeuer sitzen, einig. Die internationale Atmosphäre der Veranstaltung und das Gruppengefühl gehören zu dem, was die Jugendlichen dazu bewegt hat, sich auf den Weg zu machen. Und der neue Papst natürlich: Den wollen sie alle sehen. Mit den Fahrrädern fährt die Gruppe in drei Tagesetappen von Trier nach Koblenz. Die rund 75 Teilnehmer aus Frankreich haben bereits die 106 Kilometer lange Strecke von Metz nach Trier per Muskelkraft zurückgelegt.Gitarrenmusik am Lagerfeuer

"Die französischen Gruppen kommen aus Lille, Cholet, Paris, Straßburg, Soisson, Chartres und Orleans", sagt Rainald Kauer, Bildungsreferent des DJK im Bistum Trier. "Die belgischen Teilnehmer kommen aus dem Bistum Namur." Der DJK im Bistum hat die Aufgabe übernommen, zwei der Rad fahrenden Gruppen zu begleiten. "Als Sportverband haben wir uns dieser Aufgabe gerne angenommen", sagt Kauer. Zur Begrüßung im Jugendhof wird es dann, nachdem alle Radfahrer eingetroffen sind, erstmal laut: In historischen Kostümen geben die Mitglieder der Stadtgarde Traben-Trarbach, die Sponheimer Musketiere, drei Salutschüsse ab. Der Leiter des Jugendhofs, Reinhard Villmow, heißt die Gäste willkommen. "Sie sind hier in einer über 100 Jahre alten Jugendhilfe-Einrichtung," sagt er: "Genießen Sie unser Gelände und die schöne Mosellandschaft." Und dann verweist er noch auf eine Ausstellung im Haupthaus, in der die Teilnehmer mehr über den Jugendhof erfahren können. Dass sie auf dem Weg zum katholischen Weltjugendtag in einer evangelischen Einrichtung übernachten, stört die Teilnehmer der Fahrt nicht. Ganz im Gegenteil: "Das ist gelebte Ökumene", lobt Aloysius Mester, stellvertretender Vorsitzender des DJK-Diözesanverbands die Zusammenarbeit - und überreicht zum Dank eine Kerze mit christlichen Symbolen. Auch die Lokalpolitiker sind zur Begrüßung der Gäste gekommen. "Ich ziehe meinen Hut vor 90 Kilometern, ich fahre selbst Rad", sagt Traben-Trarbachs Stadtbürgermeisterin Heide Pönninghaus. Und auch Rudolf Brixius, Ortsvorsteher von Wolf, heißt die Jugendlichen willkommen. Viele von ihnen versammeln sich nach der offiziellen Begrüßung am Lagerfeuer, unter sie mischen sich einige der ständigen Bewohner des Jugendhofes. Und dann ist Lagerfeuer-Romantik angesagt. Einer spielt auf der Gitarre. "I am sailing", stimmt er an - und die anderen singen mit. Und dann kommt ein Beatles-Klassiker: "Let it be, let it be, let it be", schallt es über die Wiese. Musik ist eben international. Mehr zum Weltjugendtag auf den SEITEN 4/20.

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