Mosel-Wein in ausgefallener Verpackung

Ihrer Kreativität freien Lauf lassen und bei der Vermarktung des Mosel-Weines aus der Reihe tanzen: Das haben sich die zwei Freunde Axel Kalenborn und Peter Mertes zum Ziel gesetzt. Eine ausgefallene und besondere Gestaltung ist für sie neben der Qualität ihrer ausschließlich trockenen Weine das A und O.

 Zwei Freunde, ein Konzept: Peter Mertes (links) und Axel Kalenborn gehen neue Wege bei der Wein-Vermarktung. TV-Foto: Christina Schneider

Zwei Freunde, ein Konzept: Peter Mertes (links) und Axel Kalenborn gehen neue Wege bei der Wein-Vermarktung. TV-Foto: Christina Schneider

Rivenich. Das Etikett sticht sofort ins Auge: witzig und bunt, anders als es für die meisten Etiketten von Weinflaschen, die traditionell das Wappen oder das Haus des Weingutes zeigen, üblich ist. Witzige Motive, die die beiden Freunde vergnügt bei ihren Hobbys wie Bergsteigen oder Kochen zeigen, stehen im Vordergrund. Das Interessante an diesen Bildern: Sie sind ein Mix aus Schiebebild, eine Art Collage, deren Einzelteile sich bei der Gestaltung in jegliche Position bringen lassen. Gestaltet sind die wie Comics.

Ein idealer Zeitpunkt für die Umstellung



Ein besonderes Angebot der zwei Freunde ist, dass man die Motive auf eine kleine Leinwand gedruckt als "Gemälde" erwerben oder aber auch als Bildschirmhintergrund für den Computer herunterladen kann.

Die Informationen über den Wein, eine humorvolle Beschreibung des Etiketts und eine Empfehlung, zu welchem Essen und Zeitpunkt der Wein sich besonders eignet, runden die Idee ab.

Hinter den beiden Freunden, die man auf den Motiven der Etiketten wiedererkennt, verbergen sich der Rivenicher Peter Mertes und sein Freund Axel Kalenborn aus Trier. Mertes ist Winzermeister und führt eine Firma mit Lohnfüllung und -filtration. Der Wirtschaftsinformatiker Kalenborn arbeitet als Dozent sowohl an der Universität als auch an der Fachhochschule in Trier. Momentan schreibt er zudem an seiner Habilitation.

Die beiden lernten sich vor 13 Jahren beim Gleitschirmfliegen an der Mosel kennen und teilen die Begeisterung für Wein. Seit September diesen Jahres haben sie ihre Zusammenarbeit und das damit verbundene "2-Freunde-Konzept" neben ihren eigentlichen Berufen gestartet. Die Rollenverteilung ist klar. Mertes kümmert sich um die Herstellung des Weins, und Kalenborn übernimmt den Bereich Marketing. Der Verkauf ist ihre gemeinsame Aufgabe.

Den drei Hektar großen elterlichen Betrieb hat der 43-jährige Mertes im Sommer diesen Jahres übernommen - ein idealer Zeitpunkt, um die Vermarktung und das Sortiment der Weine völlig umzustellen. Zum Konzept der beiden gehört neben den flippigen Etiketten die Beschränkung auf ein kleines Sortiment von nur sechs trockenen Weinen. Den Grund dafür erklärt Mertes wie folgt: "Wir bieten nur das an, hinter dem wir stehen und was wir selbst am liebsten trinken." Des Weiteren sind für die beiden Männer ein moderner Internetauftritt sowie ein Aktivitäten-Plan ein absolutes Muss.

Ein besonderer Hingucker ist ihr Logo und das gleichzeitige Markenzeichen: "2 Freunde - Wein von glücklichen Winzern". Kein traditioneller Doppelname wie "Mertes-Schönhofen", den das Weingut noch unter der Leitung des Vaters trug, sondern kurz und prägnant "2 Freunde". Ihr Logo sieht aus wie ein Stempel und zeigt neben dem Namen "2 Freunde" die Kopfumrisse der beiden Freunde. "Wir möchten eine Marke kreieren, und ich denke, wir werden auch einen neuen Trend einleiten. Allein durch den Namen heben wir uns bereits hervor, haben aber noch viele weitere Ideen", sagt Kalenborn. Ihr Ziel sei es, ganz locker und mit Spaß an das Thema Wein heranzugehen, authentisch zu wirken und dadurch eine jüngere Zielgruppe anzusprechen, so der 41-Jährige weiter.

Abfüllen des Weins miterleben



Die ersten Präsentationen haben die beiden Freunde bereits hinter sich. In Verbindung mit einer neuen Gläserkollektion stellten sie bei Villeroy und Boch sowohl in Heidelberg als auch in Trier ihre Weine vor. Die Resonanz sei sehr positiv gewesen, so Kalenborn.

Weitere Aktivitäten, wie die Teilnahme mit einem Stand bei Happy Mosel und eine Bewerbung am Gebietsweinstand in Trier, sind geplant. Außerdem haben sie vor, ein "Abfüll-Event" zu veranstalten, bei dem Weininteressierte das Abfüllen des Weins hautnah miterleben können.

Mertes und Kalenborn sind gespannt, wie und ob sich ihr Konzept in den nächsten zwei bis drei Jahren bewährt.

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