Moselaner überzeugt in Arizona

Bullay/Phoenix · Seit mehr als eineinhalb Jahren reist Timm Piper von Wettbewerb zu Wettbewerb - mit Erfolg. Bei dem größter dieser Art hat er nun in Arizona überzeugt. Dabei ging es um Bilder von Kieselalgen und Strahlentierchen.

 Timm Piper aus Bullay mit dem Lichtmikroskop: Der Schüler erstellt mit dem Gerät Bilder von Kieselalgen und Strahlentierchen. Foto: privat

Timm Piper aus Bullay mit dem Lichtmikroskop: Der Schüler erstellt mit dem Gerät Bilder von Kieselalgen und Strahlentierchen. Foto: privat

Bullay/Phoenix. Der 17-jährige Schüler des Martin-von-Cochem-Gymnasiums hat nun bei einem internationalen Bildungswettbewerb in Phoenix in den USA für seine Arbeit mit dem Lichtmikroskop gleich drei der fünf Preise abgeräumt, die in diesem Jahr nach Deutschland gingen.
Poster, Bilder und Videos


Etwa 1500 junge Wissenschaftler drängen sich mit ihren Ständen in der riesigen Veranstaltungshalle in Phoenix, Arizona. Sie kommen aus mehr als 70 Ländern zur ISEF (International Science and Engineering Fair), dem größten Bildungswettbewerb der Welt. Darunter sind auch zwölf Gewinner der Landeswettbewerbe von "Jugend forscht" aus Deutschland. Timm Piper aus Bullay präsentiert an einem kleinen Tisch mit Postern, Bildern und Videos seine Forschung. Er erklärt den Jurymitgliedern, die über den Tag verteilt an seinen Stand kommen, wie er mit der Kombination von Beleuchtungsmethoden und der Überlagerung mehrerer Teilbilder beeindruckend detail- und kontrastreiche Bilder von Kieselalgen oder Strahlentierchen erzeugt - er hat dafür drei bis vier Minuten Zeit.
Timm Piper überzeugt: Der Physik-Bundessieger aus dem vergangenen Jahr gewinnt einen zweiten Preis im Fachgebiet Physik und Astronomie, den zweiten Preis einer Patentgesellschaft und den dritten Preis der International Society for Optical Engineering (SPIE). Doch der Bullayer bleibt auf dem Boden: "Ob man Preise bekommt oder nicht, ist zweitrangig. Es war einfach ein Erlebnis, an so einer Veranstaltung teilzunehmen", sagt der Elftklässler. Er tauscht Adressen mit anderen Nachwuchsforschern aus, "das Gemeinschaftsgefühl war toll", sagt Timm Piper. Auch andere Kontakte kann der Moselaner knüpfen: Eine amerikanische Firma ist eventuell an seinen Erfindungen interessiert. "Das kann man aber langsam angehen", sagt Piper. Das Verfahren hat sich der Gymnasiast mit zwei Patenten schützen lassen.
"Das ist mein Hobby!"


An andere Forschungen will sich Timm Piper erst einmal nicht wagen. "Ich habe jetzt alles durchlaufen, gezielt mache ich kein neues Projekt", sagt Piper. Hier zeigt sich auch der Aufwand, den der 17-Jährige in den vergangenen 18 Monaten auf sich genommen hat. "Es war auch viel blöde Arbeit dabei, die einen intellektuell nicht so gefordert hat, aber gemacht werden musste", erklärt Piper. Seine eigentliche Erfindung sieht er nicht als Arbeit: "Das ist mein Hobby!"
Wo seine Reise als Forscher hingeht, weiß Timm Piper noch nicht genau. Er schwankt zwischen den Studienfächern Physik und Maschinenbau. "Ich vermute, dass Maschinenbau besser passt, weil man dort anwendungsorientierter arbeitet", sagt der junge Forscher. Schon jetzt hat er weit mehr als die ersten Schritte hinter sich gebracht.

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