Traben-Trarbach. Um 1950 studierte das Fräulein Margarethe Rumpel, eine Musiklehrerin, mit einzelnen Kindern Tänze ein. Daraus erwuchs recht bald eine Volkstanzgruppe. 1985 rief Lotte Peda die "Moselblümchen" ins Leben, und Anke Servatius leitet die Gruppe seit 1994. Seit 2001 steht ihr Erika Jensen zur Seite, und die beiden jungen Frauen üben ihr Ehrenamt mit Leib und Seele aus. Am kommenden Mittwoch einfach mal zuschauen

Auch die Kinder sind mit Feuer und Flamme dabei, aber ihre Teilnehmerzahl ist geschrumpft. "Das liegt an den Eltern", hat Erika Jensen festgestellt. Sie meldeten ihre Kinder lieber zum Jazz-Tanz oder im Karnevalsverein an, "mit Tradition haben sie nichts am Hut". Volkstanz und Brauchtum seien passé. Die kleinen Tänzerinnen und Tänzer würden überdies oft von anderen Kindern verspottet und gehänselt, hat Erika Jensen festgestellt. Dabei können die "Moselblümchen" stolz sein, denn immerhin hat das Südwestfernsehen schon zweimal über die Gruppe berichtet, und kein Auftritt in der Doppelstadt oder der Umgebung, der nicht die Zuschauer begeistert hätte. Die schöne Tradition der in Tracht tanzenden Kinder erfreut die Gäste aus nah und fern und bereichert ein jedes Fest. Die Kinder sind jetzt sehr traurig, dass ihre Gruppe womöglich vor dem Ende steht. Sie benennen so viele gute Gründe, die "Moselblümchen" nicht verwelken zu lassen: "Spaß am Tanzen, man findet neue Freunde und lernt nette Leute kennen, Freude über den Applaus der Zuschauer, schöne Auftritte, Traditionspflege, Freizeitbeschäftigung, Ablenkung, tolle Ausflüge, Spaß an der Geselligkeit", und eine kleine Tänzerin fragt: "Was ist Traben-Trarbach ohne Moselblümchen?". Die Gruppe ist dringend auf Zuwachs angewiesen, und da sind nicht nur Mädchen und Jungen ab zehn Jahren herzlich willkommen, sondern die Kinder appellieren jetzt an die Erwachsenen, sich in der Gruppe zu engagieren und die Tradition weiterzuführen. Männer, Frauen, Paare und Singles können sich am Mittwoch, 25. April, 18.30 Uhr, im Gymnastikraum der Loretta-Halle (Untergeschoss) einfinden. Einfach mal zuschauen, sich informieren und vielleicht erste Tanzschritte wagen. "Es gibt keine Altersgrenze, und Vorkenntnisse sind nicht erforderlich", sagen die beiden Leiterinnen. Wer aus der Reihe tanzt, wird nicht ausgelacht, "wir wollen schließlich keine Preise gewinnen, und zwei linke Füße werden von uns sortiert", erklärt Erika Jensen lachend. Bequemes Schuhwerk ist mitzubringen, gute Laune stellt sich von selbst ein. "Tanzen ist so gesund", sagen die beiden Leiterinnen, die mit ihren verbliebenen Schützlingen inständig hoffen, dass die "Moselblümchen" weiter blühen werden. (Weitere Auskunft bei Erika Jensen, 06541-811166 und Anke Servatius, 06541-810173).