Moselkonferenz der SPD mit zahlreichen Themen - Minister Lewentz will weiteren Ausbau der Moselschleusen

Graach · Kritische Stimmen zum Hochmoselübergang, der Rückgang des Weinanbaus mit seinen Auswirkungen auf die Kulturlandschaft: Vor allem zu aktuellen Entwicklungen haben die Besucher der Moselkonferenz die anwesende Politprominenz der SPD befragt.

 Innenminister Roger Lewentz (Zweiter von rechts) spricht bei der Moselkonferenz in Graach. Aufmerksame Zuhörer sind (von links) Marcus Heintel, Bürgermeister der VG Traben-Trarbach, Europastaatssekretärin Heike Raab und die Landtagsabgeordneten Bettina Brück und Hendrik Hering. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Innenminister Roger Lewentz (Zweiter von rechts) spricht bei der Moselkonferenz in Graach. Aufmerksame Zuhörer sind (von links) Marcus Heintel, Bürgermeister der VG Traben-Trarbach, Europastaatssekretärin Heike Raab und die Landtagsabgeordneten Bettina Brück und Hendrik Hering. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"

Wie wird sich der Hochmoselübergang auf die Region auswirken? Bei der Moselkonferenz der SPD in Graach, moderiert von der Thalfanger Landtagsabgeordneten Bettina Brück, hat die durch das Brückenbauwerk erschlossene Verbindung zum Rhein-Main-Gebiet eine große Rolle in der Diskussion zwischen den SPD-Politikern auf dem Podium und den 30 Besuchern gespielt. "Die Verkehrsachse wird Betriebe mit qualifizierten Arbeitsplätzen anlocken", sagt Hendrik Hering, Mitglied des Landtags.Landtagswahlen 2016


"Die Effekte für die Wirtschaft sind enorm", bestätigt Bernd Hölzgen, technischer Geschäftsführer des Landesbetriebes Mobilität Rheinland-Pfalz, mit Blick auf Entwicklungen an anderen Autobahnen des Landes, an deren Verlauf sich zahlreiche Betriebe angesiedelt hätten. Der Hochmoselübergang wirke nach der Fertigstellung wie ein schmales Band, man habe eine Konzeption gesucht, die unauffällig in der Landschaft wirke. Einige Diskussionsteilnehmer aus dem Publikum haben sich kritisch zu dem Brückenbauwerk geäußert. "Wer haftet für Folgeschäden", fragt ein Graacher Winzer und Zimmervermieter, der rückläufige Übernachtungen von belgischen Touristen beklagt. Hölzgen hingegen prophezeit eine Zunahme der Übernachtungszahlen, sobald die Brücke fertig ist.
Innenminister Roger Lewentz hat eine große Bandbreite an Themen angesprochen. Dazu gehören die Flüchtlingsproblematik mit der Ausweitung von 2000 auf 16 000 Erstaufnahmeplätze in einem Jahr ("Ein Kraftakt, der in Rheinland-Pfalz funktioniert"), weitere Straßenbauprojekte ("Wir haben 90 Projekte für Straßenbau angemeldet, darunter auch den Lückenschluss der A 1.") und den weiteren Ausbau der Moselschleusen ("Wir wollen an allen Schleusen eine zweite Kammer haben."). Europastaatssekretärin Heike Raab appelliert zudem an das Selbstwert- und Imagegefühl der "boomenden Region" mit ihren niedrigen Arbeitslosenzahlen und der Perspektive, ins Weltkulturerbe aufgenommen zu werden. Doch wie soll diese Kulturlandschaft erhalten werden, fragt Arthur Greis aus Reil mit Bezug auf den Rückgang des Weinbaus. Hering verweist auf die Förderungen der Steillagen und appelliert, die Qualität mit der Wertigkeit zu versehen, so dass beim Weinverkauf auch der Mindestlohn für die Helfer erwirtschaftet werden könne. Hering ruft zu Werbeveranstaltungen auf, um das Anbaugebiet Mosel als Alternative attraktiv zu vermarkten. Die Region müsse mehr Selbstbewusstsein entwickeln. Hering: "Wo eine Region den Willen hat, etwas zu tun, können wir helfen." cst

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