Moselort im Operettenfieber

Das bekannte Spiel um Wein, Heimat, Liebe und die große Einigkeit zwischen Zeltingern und Rachtigern kann beginnen. Die Proben und Vorbereitungen zu den Operettenfestspielen auf der Freilichtbühne des historischen Marktplatzes in Zeltingen laufen auf Hochtouren. Am Samstag, 21.Juli, ist Premiere.

 Die Operettenfestpiele auf dem Zeltinger Marktplatz beginnen. TV-Foto: Marita Blahak

Die Operettenfestpiele auf dem Zeltinger Marktplatz beginnen. TV-Foto: Marita Blahak

Zeltingen-Rachtig. "Man schreibt das Jahr 1780 und die Winzersleute im curcölnischen Oberamte Zeltingen-Rachtig an der gottgesegneten Mittelmosel erfreuen sich ihres Daseins nicht schlecht. Nur eines drückt sie: dass sie ihrem Landesherrn, dem Kurfürsten in Cöln, jährlich den Zehnten zahlen müssen, und zwar in Form bester Zeltinger Weine....". Chorsängerin ist bereits seit 50 Jahren dabei

So beginnt die Geschichte, die nach allerlei Turbulenzen, Listigkeiten und Liebesschwüren ihren Lauf nimmt bis zum glücklichen Ende. Vor mehr als 50 Jahren, im Januar 1955, fand die Uraufführung der Operette "Zeltinger Himmelreich" (Musik und Text Werner Stamm) im Saal des "Hotels Nicolay zur Post" statt. Mit Unterbrechungen nahm die Erfolgsgeschichte ihren Lauf und ist als Publikumsmagnet und kulturelles Ereignis aus dem Moselort nicht mehr wegzudenken. Jede Menge Zeltingen-Rachtiger Bürger sind zur Spielzeit auf den Beinen. Auf, vor und hinter der Bühne wirken rund 105 Darsteller, Musiker, Tänzer, Maskenbildner, Beleuchter, Feuerwehrleute und andere mit. Das Alter der Darsteller reicht von elf bis 73 Jahre. Zum 50. Mal aktiv dabei ist die 70-jährige Mathilde Blümel. Sie singt seit jeher mit kräftiger Stimme im Operettenchor. "Gesang ist mein Leben", sagt die rüstige Chorsängerin. Das Mitwirken bringe ihr sehr viel, und sie möchte diese Gemeinschaft nicht missen. "Solange ich kann, werde ich dabei sein", bekräftigt Blümel. Neben zahlreichen weiteren langjährigen Akteuren gibt es auch immer wieder Neulinge - so bleibt die Operette jung und voller Schwung. Die musikalische Leitung hat gewechselt, sie liegt in diesem Jahr erstmals in den Händen von Otmar Görgen, dem Dirigenten des Musikvereins Zeltingen. Josef Thiesen, der aus beruflichen (Zeit-)gründen die bisherige Leitung abgegeben hat, steht aber weiterhin beratend zur Verfügung. An der Orgel spielen erstmals Sebastian Fusenig und Albert Henn. Die Choreinstudierung übernimmt wie in den vergangenen Spielzeiten Hans-Peter Koppelkamm.Gäste aus dem In- und Ausland lassen sich die Operette nicht entgehen, darunter viele Stammgäste, die den Moselort lieb gewonnen haben. Denn aus Operettenbesuchern sind im Laufe der Jahre auch oftmals Urlaubsgäste und Weinkunden geworden. "Die Moseloperette ist ein Glücksfall für unsere Gemeinde", bestätigt Hubert Kappes vom Verkehrsbüro. Die Veranstaltung ist eindrucksvolle Werbung für die Moselgemeinde, denn nicht nur durch Gäste und Mundpropaganda, sondern auch durch die vielen Presse-, Rundfunk- und Fernsehbeiträge steht Zeltingen-Rachtig alle zwei Jahre im Mittelpunkt mit seinem an der Mosel einmaligen Operetten-Ereignis.Samstagsaufführungen sind ausverkauft

Die Proben laufen seit Januar, die Solistenproben für die Neuen bereits seit November. "Die Leute sind hoch motiviert, sie stellen sich freiwillig und kostenlos in den Dienst dieser hervorragenden Sache für den Ort und den Wein", lobt Kappes, der selbst seit vielen Jahren in die Rolle eines Ratsmitgliedes schlüpft. Nach der langen, intensiven Probenzeit freuen sich alle, vom Kind bis zum Greis, dass es nun endlich losgeht.Die Termine der Aufführungen: Samstag, 21.7. (Premiere), Sonntag, 22.7., Mittwoch, 25.7., Donnerstag, 26.7., Samstag, 28.7., und Sonntag, 29.7., Beginn jeweils um 21 Uhr. Die Generalprobe am Donnerstag, 19.7., beginnt um 20 Uhr.Die beiden Samstagsaufführungen sind bereits ausverkauft, zu den anderen Vorstellungen gibt es noch Restkarten. Karten zum Preis von 13 Euro und elf Euro im Vorverkauf sind erhältlich im Verkehrsbüro, Uferallee 13, in Zeltingen oder unter Telefon 06532/2404.

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