Moselregion will Stück vom Kuchen

HAHN/COCHEM. Der Hahn boomt: 2,3 Millionen Passagiere in diesem Jahr, damit Rang 10 unter den deutschen Flughäfen. Über 2000 Arbeitsplätze sind auf dem ehemaligen amerikanischen Fliegerhorst entstanden. Der Flughafen Hahn - eine beispiellose Erfolgsstory. Und auch für die ganze Region ein wichtiger Wirtschaftsmotor. Dies zeigte ein Diskussionsabend beim Wirtschaftsforum Cochem-Zell.

Es sind schon beeindruckende Zahlen, die Andreas Helfer, Geschäftsführer der Flughafen Hahn GmbH, präsentierte. Vor zehn Jahren startete der erste Charterflug vom Flughafen Hahn in Richtung Palma de Mallorca, heute zählt Frankfurt-Hahn zu den etablierten Verkehrsflughäfen. Und entwickelte sich zu einem florierenden Wirtschaftsstandort.Bereits in diesem Jahr erwartet die Flughafengesellschaft 2,3 Millionen Fluggäste. Damit ist der Hahn unter die Top Ten in Deutschland aufgestiegen.Dieser Boom ist vor allem auf die Ansiedlung der irischen Niedrigpreis-Fluggesellschaft Ryanair zurückzuführen. 16 Ziele fliegt Ryanair mittlerweile täglich an. Daneben starten Charterflüge zu zahlreichen Urlaubszielen. 8000 Passagiere nutzen den Airport täglich.Schon mehr als 2000 Beschäftigte

Doch der Hahn boomt nicht nur im Bereich Fluggastzahlen, sondern auch als Arbeitgeber. Derzeit sind am Airport über 100 Firmen und Betriebe angesiedelt, mit mehr als 2000 Beschäftigten. Tendenz auch hier steigend, wie Andreas Helfer hervorhebt. Kürzlich wurde ein zweiter Terminal eröffnet, womit der Hahn nun über Abfertigungsmöglichkeiten für vier bis fünf Millionen Passagiere verfügt. Geplant ist eine Verlängerung der Start- und Landebahn. An dieser rasanten Entwicklung auf dem Hunsrück will natürlich auch die Region partizipieren. "Der Hahn ist ein ganz wichtiger Motor für die Region und ein wichtiger Kristallisationspunkt", betonte der Cochem-Zeller Landrat Eckhard Huwer beim Wirtschaftsforum Cochem-Zell auf der Cochemer Reichsburg. Und verwies auf die Anbindung der Moselregion an den Hahn wie auch die Möglichkeiten für den Tourismus."Ein Prospekt am Terminal reicht nicht"

Und gerade hier zeigten sich noch viele Entwicklungsmöglichkeiten für die Moselregion. "Es ist nicht unsere Aufgabe, für touristische Ziele zu werben", machte Andreas Helfer deutlich. Dies müsse die Region leisten. Dabei sei es der Wunsch der Flughafengesellschaft, dass die Region sich hier mehr engagiere. Allerdings reiche da ein Prospekt am Terminal nicht aus, betonte der Geschäftsführer. Vielmehr müsse gezielt in den Herkunftsländern geworben werden.Sein Eindruck sei, andere europäische Regionen seien da weiter, meinte Andreas Helfer in Cochem. Da würde effektiver gearbeitet, obwohl die Landschaft dort nicht schöner sei. Allerdings warnte er vor Kirchturmdenken. Es sei wenig sinnvoll, sich gegeneinander zu profilieren, so der Geschäftsführer der Flughafengesellschaft. Rhein, Mosel und Nahe müssten sich gemeinsam präsentieren. Helfer: "Da fehlt noch einiges in der Region."Eng damit verbunden ist die Anbindung der Moselregion an den Flughafen Hahn. Der neue Linien-Shuttle mit dem Rufbussystem im Kreis Cochem-Zell sei ein wichtiger Schritt in diese Richtung, betonte Huwer. Doch dem müssten weitere Projekte folgen, forderten viele beim Wirtschaftsforum. Dazu gehöre der Ausbau der B 421.

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