Mozart ist (k)ein toter Mann

TRABEN-TRARBACH. (red) Das "musikalische Klassenzimmer" der Rheinischen Philharmonie in Koblenz war zu Gast in der Grundschule Traben-Trarbach.

Klassische Musik war in der Gymnastikhalle der Grundschule Traben-Trarbach zu hören. Zwei Mitglieder der Rheinischen Philharmonie waren aus Koblenz angereist, um den Zweit- und Drittklässlern die Orchesterinstrumente näher zu bringen. Wolfgang Jablonski hatte seine Querflöte mitgebracht. Sein Kollege Nikolaus Maler hingegen spielte das tiefste Holzblasinstrument, das Fagott. Durch den Größenunterschied der Instrumente wurde den Kindern anschaulich erklärt, warum die Querflöte hoch klingt und das Fagott tief. Diese Erkenntnis wurde im weiteren Verlauf der lockeren "Unterrichtsstunde" auch auf die anderen Orchesterinstrumente übertragen. So spielten die beiden auf ihren Instrumenten Stücke, die ursprünglich für andere Instrumentengruppen komponiert wurden. Dabei übernahm die Flöte den Part einer Violine oder einer Trompete. Das Fagott trat an die Stelle von Kontrabass und Tuba. Unterdessen erklangen Werke von Komponisten wie Bach, Beethoven, Mozart oder Gershwin.Sesamstraße und der rosarote Panther

Die Kinder kannten viele der Namen aus dem Instrumentalunterricht - "von dem habe ich mal ein Stück gespielt". Ein Kind antwortete auf die Frage, wer Mozart sei, mit der verblüffenden Erkenntnis: "Der ist schon tot." Auch die Lehrer mussten Melodien raten, als die Erkennungsmelodien der Sesamstraße oder des rosaroten Panthers zu hören waren. Die beiden Musiker gingen auf die Kenntnisse der Kinder ein und lockerten den Ablauf immer wieder auf. Gemeinsam mit den singenden Kindern erklangen Lieder wie "Biene Maja" oder "Der Pumuckl ist wieder da". Beispiele aus "Peter und der Wolf" und der Zauberflöte überzeugten die Kinder, dass klassische Musik nicht nur "für alte Leute" ist, wie einer zu Beginn meinte. Auch durften sie selber dirigieren - die Musiker bewerkstelligten den Flohwalzer in fast jedem Tempo. Die Kinder bedankten sich mit donnerndem Applaus und Zugabe-Rufen. Bleibt zu hoffen, dass die Musiker im nächsten Jahr vielleicht wieder nach Traben-Trarbach anreisen können, denn das "Musikalische Klassenzimmer" ist durch Sparplänen im Orchester gefährdet. Der Geldtopf für diesen Zweck ist erschöpft, und andere Schulen mussten daher schon vertröstet werden.

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