Mülheimer wollen "swin(g)en"

MÜLHEIM. Mit einer "SwinGolf"-Anlage hofft Mülheim noch in diesem Jahr eine an der Mosel eher unbekannte Freizeit-Attraktion anbieten zu können.

Zu viel Konkurrenz ist der Trend-Sportart "SwinGolf" nicht zuträglich. Heiner Malek, potentieller Investor aus dem westfälischen Lippstadt, ist jedoch überzeugt, in Mülheim das optimale Gelände für ein solches Freizeitangebot entdeckt zu haben. Gibt es dort doch bisher nicht allzu viele Alternativen. "Wenn schon 'zig Sportarten angeboten würden, müsste man sich die Kundschaft ja wieder teilen", erklärt Malek. So wie dort, wo er herkomme. Da seien zehn Anträge für "SwinGolf"-Plätze gestellt, von denen die meisten wohl kaum überlebten. In Mülheim sieht er da bessere Voraussetzungen. Ist doch allein von der Topografie ein solches Überangebot an Flächen kaum möglich. Denn "SwinGolfer" brauchen - ähnlich wie Golfer - beim "Swingen" vor allem reichlich Platz auf einer nicht allzu kurz gemähten Wiese. Acht Euro für einen Tag auf der 18-Loch-Anlage

Das Areal unmittelbar oberhalb des Mülheimer Gewerbegebiets scheint Malek dafür das richtige, wie er dem Gemeinderat erläutert. Auf die Frage, was diese Fläche als Standort für ihn so lukrativ mache, entgegnet er: "Weil ich schon im April beginnen möchte." Schließlich müsse praktisch nur gemäht werden, bevor es auf der 18-Loch-Anlage losgehen könne mit dem Spaß für die ganze Familie. Denn bei Tageskartenpreisen von etwa acht Euro und vor Ort auszuleihendem Handwerkszeug könne sich "SwinGolf" eigentlich jeder erlauben. Aufmerksam geworden auf das sechs Hektar große Gelände war der Westfale während eines Urlaubs. Der Vorteil in Mülheim sei, dass die Leute nicht weit fahren müssten. "Hier kann man zu Fuß hingehen", nennt er ein Plus der nahe der Mosel gelegenen Fläche. Hinzu kommt, dass es dank des Gewerbegebiets bereits eine Verkehrsanbindung gibt. Die, von privaten Eigentümern anzupachtenden, landwirtschaftlichen Nutzflächen sind laut Ortsbürgermeister Horst Faust lediglich durch einen Wirtschaftsweg abgetrennt. Damit die Eigentümer im Falle einer eher unwahrscheinlichen Erweiterung des Gewerbegebiets keine Nachteile hätten, will Malek diesen kurzfristige Verträge anbieten. Von der Gemeinde will der Investor zudem für Café, Büro und sanitäre Anlagen ein Gewerbe-Grundstück kaufen, das an besagtem Wirtschaftsweg liegt. "Die Fläche kann morgen bebaut werden", sagt Faust. In Bezug auf die erforderliche Absegnung durch die Behörden ist die Gemeinde zuversichtlich. Da die Anlage Landschaft und Umwelt nicht beeinträchtigt, sei kaum mit Einsprüchen zu rechnen, sagt Faust. Schließlich sollen sogar Bäume und Hecken stehen bleiben und statt Golf-Platz-Löchern von 30 Zentimetern Durchmesser reichen laut Malek für "SwinGolf" zehn Zentimeter. Außerdem werde weder Dünger aufgebracht, noch Spezialrasen gesät. Sollte es schief gehen mit der Anlage, entstünde folglich "kein landwirtschaftlicher Schaden", plädiert der zweite Beigeordnete Günter Fehres vor dem einvernehmlichen Ja des Gemeinderats für die Anlage. "Wir tun uns ja nicht weh bei der Sache", ist er optimistisch, dass Mülheim nur profitieren kann.

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