Münzen für das Marketing

TRIER. Zur feierlichen Wein- und Sektprämierung der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz waren mehr als 900 Winzer mit ihren Familien sowie etliche Ehrengäste aus Wirtschaft und Kommunalpolitik in die Europahalle Trier gekommen. An langen Tischen, mit Proben der ausgezeichneten Weine in den Gläsern, feierten sie den Mosel-Saar-Ruwer-Wein.

Es ist ein alljährliches Großereignis: Nebenerwerbswinzer, Genossenschaften und Spitzenwinzer stellen ihre Weine und Sekte zur Probe bei der Landwirtschaftskammer an. In diesem Jahr bewarben sich so viele Mosel-Saar-Ruwer-Betriebe wie nie zuvor um die Kammerpreismünzen: 1973 Erzeuger stellten 19 139 Weine und Sekte an im Wettbewerb um Kammerpreismünzen in Gold, Silber und Bronze. In der Region Trier bestanden 731 Betriebe die verdeckte und anonyme Probe der Sachverständigen: 928 ihrer Weine und Sekte holten Gold, 1420 Silber, und 1289 wurden mit bronzenen Kammerpreismünzen ausgezeichnet. Insgesamt bewerteten die Prüfer damit rund 74 Prozent der angestellten Proben als "deutlich über dem Durchschnitt liegend"."Der ein' oder andere Euro mehr"

Dass immer mehr Betriebe sich um die Banderolen bewerben, hänge auch mit den im Jahr 2004 geänderten Teilnahmebedingungen zusammen, sagte Landwirtschaftskammerpräsident Günther Scharz. Seit vergangenem Jahr hindern weder zu hohe Restzuckermengen, noch der Umstand, dass die Erzeugnisse aus zugekauften Trauben, Mosten oder Weinen hergestellt wurden, an der Teilnahme. "Die Prämierung ist ein hervorragendes Marketinginstrument", sagte Scharz, "die Münzen helfen den Erzeugern, ihre hervorragenden Produkte in den Fokus ihrer Kunden zu stellen - und haben so vielen Winzern schon den ein' oder anderen Euro mehr eingebracht." Günter Eymael, Staatssekretär im Weinbauministerium, betonte, dass "der Moselriesling weltweit unnachahmlich" sei und in den vergangenen Jahren außergewöhnlich gute Qualitäten geerntet worden seien. "Jetzt brauchen wir Winzer, die in der Lage sind, diese Qualitäten zu hervorragenden Weinen auszubauen." Das Ministerium wolle alles daran setzen, den Winzern dazu gute Rahmenbedingungen zu geben. "Es darf nicht sein, dass sich das Weingesetz alle zwei Jahre ändert, und ich glaube nicht, dass die große Koalition in Berlin daran rütteln wird - die hat schließlich anderes zu tun."Fröhliche Grüße im strengen Anzug

Aber es ging nicht nur hoch offiziell zu bei der Prämierungsfeier: Erstmals verlieh die IHK-Trier ihr "Wandercollier" im Rahmen der Weinprämierung an die neue Deutsche Weinkönigin Sylvia Benzinger aus der Pfalz. "Ich danke ihnen, liebe Winzer, dass sie mir mit Ihren hervorragenden Weinen meine Aufgabe so leicht machen", sagte die Majestät und grüßte im strengen Hosenanzug. Das Gesangsensemble "La Voce" - mit dabei die Weinprinzessin von Mosel-Saar-Ruwer, Kristina Klaß, - präsentierte Weinlieder, und die Trierer Rock'n'Roll-Truppe "Anaconda" wirbelte mit akrobatischen Sprüngen über die Bühne.

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