"Muffköpfe" nicht gefragt

WITTLICH. (noj) Gute Lehrstellen sind begehrt, gute Auszubildende auch. Beim neuen Infotreff hatten Firmen und künftige Lehrlinge Gelegenheit, sich gegenseitig kennen zu lernen.

Die Resonanz auf das Angebot, sich in den Firmen vor Ort über Lehrberufe zu informieren, war recht unterschiedlich. Während bei der Firma Oetker - sie stellte Berufe von "Fachkraft für Lebensmitteltechnik" bis zum Fachinformatiker oder Industriekaufmann vor - zirka 50 Interessenten kamen, war es beispielsweise beim Ingenieurbüro Max und Reihsner nur eine Schülerin, die mehr über das Arbeitsfeld wissen wollte. Für Melanie Schnitzius aus Kröv, die mit ihrem Vater Gerhard gekommen war, um mehr über den Beruf des Bauzeichners zu erfahren, war der Besuch dennoch aufschlussreich. "Ich hätte nicht gedacht, dass der Beruf so vielseitig ist", sagte sie, nachdem Thomas Pitsch und Manfred Regh ihr eine große Bandbreite ihrer Projekte vorgestellt hatten. Melanies Vater regte an, ein Praktikum in dem Ingenieurbüro zu machen - ein Vorschlag, den Pitsch begrüßte. Christian Heinz, der bereits seinen Wehrdienst geleistet hat, ist ebenfalls auf der Suche nach einer Lehrstelle. Er nutzte die Gelegenheit, sich bei mehreren Firmen über kaufmännische Berufe zu informieren. Bei Kunsmann-Kordes in Wittlich erfuhr er einiges über die Tätigkeit des Großhandelskaufmanns. Walter Kunsmann machte deutlich, was er von einem guten Mitarbeiter erwartet: "Man darf kein Muffkopf sein." Christian schreckte diese Aussage nicht: "Ich bewerbe mich überall", sagte er und meinte damit die vier Firmen, die er beim Infotreff kennen gelernt hatte. Dass die Besucher bei dieser Aktion bessere Chancen haben als andere, machten Pitsch und Kunsmann deutlich. Interesse und Eigeninitiative sind bei den künftigen Azubis gefragt. Auch wenn die Nachfrage nach Informationen teilweise noch recht dünn war, sieht Achim Wagner von der Agentur für Arbeit (AA) das Experiment als gelungen an. Im Kreis Daun, wo der Infotreff schon länger läuft, habe es auch gewisse Anlaufschwierigkeiten gegeben. Erfolge sind schon festzustellen in Wittlich, wo AA, Wirtschaftskreis Wittlicher Tal und Arbeitskreis Schule - Wirtschaft die Aktion ausrichteten. Bei einer Firma konnte direkt ein Praktikum fest vereinbart werden, das bei Erfolg in eine Lehrstelle münden wird.

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