Im ehrwürdigen Gemäuer des Klosters Filzens ist jeder Platz gefüllt. Gut gelaunt sitzen mehr als 90 Personen bei einem Glas Wein. Es wird ihnen leicht gemacht, denn die engagierten Brauneberger Winzer haben bei der 18. Mundartweinprobe einen Sekt und acht Weine der Rieslingrebe zur Probe kredenzt. Das allein ist schon ein schöner Anlass, sich zu treffen. Doch nicht genug, denn neben dem Riesling waren Martin Conrad, Rudolf Erz, Christiane Heiden, Christian Kranz, Kurt Kranz und Paul Mentges die Hauptdarsteller. Sie glänzten mit ihren Mundartvorträgen und einem Einblick in zwischenmenschliche Anekdoten. "Hier geht es unkompliziert und ganz leger zu", lacht Christiane Heiden aus Brauneberg, Sie freut sich auf ihren Vortrag ganz "wie einem der Schnabel gewachsen ist". Amüsant outete sich Paul Mentges als Menschen- und Tierversteher. So erfuhr das weinfreudige Auditorium, wenn Attribute wie alt, dreckig oder dumm in einem Atemzug mit einem Tier genannt und ein anderer Mensch damit tituliert wird, könnte man einer Anzeige wegen Beleidigung nach Paragraf 185 näher sein, als einem lieb ist. Und Christoph Licht und Christian Kranz beleuchteten in ihrem Dialog nicht zuletzt die Aggregatzustände eines Weintrinkers. Es ist die Mischung aus Wein und Vorträgen, die begeistert und zu permanentem Lachen anstiftet. "Die Leute sind offen für solche Veranstaltungen", freut sich Christoph Licht, der gemeinsam mit Christian Steinmetz den Abend moderierte. "In der heutigen schnelllebigen Gesellschaft besinnen sich die Leute wieder auf ihre Wurzeln." Der Gebrauch der Mundart sei ein Zeichen der Kultur an der Mosel, die zunehmend gepflegt und erhalten werde. Hildegard Stegemann ist eigens für die Weinprobe aus St. Augustin angereist. "Es ist herrlich schön", sagt die gebürtige Filzenerin. "Man kann über ganz normale Sachen lachen, hier ist nichts Kompliziertes, einfach alles ganz normal".