Musik, Gesundheit und Hildegard

WITTLICH. (peg) Alle Jahre wieder begehen die Frauen am 8. März weltweit ihren eigenen Festtag, den Internationalen Frauentag. Im Landkreis widmen sich die Vorträge erneut dem Thema Gesundheit.

Böse Zungen mögen behaupten, es gäbe Wichtigeres zu besprechen am Internationalen Frauentag als die Visionen einer alten Äbtissin oder die Kneippschen Anwendungen auf frauenspezifische Leiden. Lobenswert sind die Bemühungen der Organisatorinnen von katholischer Caritas, evangelischer Diakonie und von der Kreisverwaltung in Zeiten leerer Krankenkassen-Kassen allemal. Für gesetzlich krankenversicherte Familien stellen Krankheiten inzwischen häufig einen kaum mehr zu bewältigenden Kostenfaktor dar. Und nachgewiesen ist, dass Frauen nicht nur in Politik, bei den Menschenrechten und im Berufsleben bis heute benachteiligt werden. In der Broschüre zum kreisweiten Frauentag liest frau: "Klassische Frauenkrankheiten wurden lange in Forschung, Prävention und Behandlung vernachlässigt. Geschlechtsspezifische Symptome bei allgemeinen Krankheiten wie dem Herzinfarkt werden oft bis heute nicht erkannt." Da kann die Devise nur lauten: Fundiert vorbeugen, um gar nicht erst krank zu werden und in die Hände von Ignoranten zu geraten. Der Internationale Frauentag ist am 8. März; im Landkreis wird er am darauf folgenden Dienstag, dem 9. März begangen, diesmal in Manderscheid. Gleichstellungsbeauftragte Ute Braun: "Wir streuen bewusst alle Veranstaltungen im gesamten Kreisgebiet." Jede soll einmal in den Genuss von kurzen Wegen kommen. Um 13.30 Uhr werden die Teilnehmerinnen mit einem Sektempfang im Kurhaus begrüßt. Zum ersten Vortrag "Kneipp´sche Anwendungen für Frauen, die es wissen wollen" ist Dr. Werner Kuhn geladen, ein medizinischer Berater aus dem Manderscheider Kneipp-Verein. Um 15.30 Uhr referiert Monika Frank über die Visionen der Hildegard von Bingen. Dass dieses visionäre Universalgenie bis heute vom römisch-katholischen Kirchenoberhaupt nicht heilig gesprochen wurde, mögen Männer für einen Zufall halten. Frauen wie Hilde Hammel von der Diakonie, die sich ob der Namensgleichheit mit der Ordensfrau aus dem 12. Jahrhundert näher befasst hat, können sich nur wundern. Hildegards Begabungen waren zahlreich: Klostergründerin, Äbtissin, Seherin, Patronin der Esperantisten, Heilkundige und Mystikerin. Nach ihrem Vortrag lässt Monika Frank Raum zur Aussprache. Den gemütlichen Ausklang gestaltet Entspannungspädagogin Monika Hermes aus Bausendorf. Sie präsentiert Atementspannungsübungen und die progressive Muskelentspannung nach Jacobsen. Die Teilnahme am Frauentag ist kostenfrei. Auf Wunsch betreuen Damen vom Wittlicher Kinderschutzbund den Nachwuchs. Für diesen Programmpunkt bittet Ute Braun um telefonische Absprache bis zum 2. März unter Telefon 06571/14-255. Beide Geschlechter sind willkommen, wenn der Frauenchor Rock & Blu(e)s am Freitag, 12. März, um 20 Uhr ins Römerkastell nach Neumagen-Dhron lädt. Unter dem Motto "... ich zähle lieber meine schönen Tage" präsentieren 45 Frauen ein Repertoire vom Popsong der letzten Jahrzehnte über 30-er Jahre-Hits bis hin zu klassischen Gospels. Kartenvorverkauf über die Kreisverwaltung.

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