Musik als Sprache des Herzens

BERNKASTEL-KUES. (mbl) Völkerverständigung auf der Ebene der Musik - das demonstrierten die Mitglieder der Big Band des Nikolaus-von-Kues-Gymnasiums (NKG) und der Chor des 1. Tschechischen Gymnasiums Karlsbad in ihrem Gemeinschaftskonzert im Weinmuseum. Das Konzert ist Teil der Partnerschaft zwischen Bernkastel-Kues und Karlsbad (Tschechien).

Das Konzert bildete den Abschluss des zweiten Besuchs der Tschechen an der Mosel. Mit Hilfe der Musik zeigten die jungen Leuten gelang es, wie lebendig und herzlich Partnerschaft "gelebt" werden kann. René Achtermann und Gerhard Lenssen hießen die Austauschschüler im Namen des Partnerschaftskomitees und der Stadt willkommen. Der Schulleiter des NKG, Karl-Heinz Musseleck, sprach von Begeisterung, Freundschaft und Zuneigung, die das Miteinander prägten. "Ich wünsche von Herzen, dass die Partnerschaft zwischen beiden Städten und den Gymnasien so herzlich weitergeht, wie sie begonnen hat." Dabei erinnerte er an den Besuch der Schüler am Grab des ersten Böhmischen Königs aus dem Hause Luxemburg. "Denn schon im Mittelalter gab es eine Einheit, aber die kam mehr von oben und nicht so sehr aus den freien Herzen der Bevölkerung", bemerkte Musseleck. Auch habe es früher eine gemeinsame Amtssprache gegeben - Latein.Verständigung ohne Muttersprache

War es da Zufall, dass die jungen Sänger und Musiker aus Karlsbad das Konzert in lateinischer Sprache begannen? Das bekannteste Studentenlied "Gaudeamus igitur" (Freuen wir uns also) zog sich wie ein roter Faden durch das Gemeinschaftskonzert, denn die Freude über die noch junge Partnerschaft ließ nicht nur die Ausführenden in ihrer mitreißenden Musik deutlich werden. Auch die Zuhörer spürten, dass Verständigung untereinander und miteinander auch ohne Kenntnis der jeweiligen Muttersprache lebendig ist. An diesem Abend dominierte die Sprache der Musik - eine Sprache, die jeder versteht und die ins Blut geht. Sowohl die Mädchen und Jungen des Chores mit kleiner Orchesterbesetzung unter Leitung von Vaclav Zeman, als auch die Musiker der Bigband unter Leitung von Martin Gietzen begeisterten ihr Publikum. Das Liedprogramm enthielt neben Werken von Mozart und Schubert ebenso Musik tschechischer Komponisten, mit denen die Sänger musikalisch Einblick gaben in die "Seele" ihrer Heimat. Einen ungewohnt fröhlichen Eindruck hinterließ die "missa pastoralis" und bei soviel freudigem Temperament und Sangeskraft waren Zugaben unumgänglich. Drei Stunden dauerte das Konzert - drei Stunden, die wie im Flug vergingen und beim Publikum einen unvergesslichen Eindruck hinterließen. Beim gemeinsamen Finale, abwechselnd dirigiert von beiden musikalischen Leitern, erhoben sich die Zuhörer von den Plätzen und spendeten minutenlangen Beifall.

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