Musik plus Gemeinschaft gleich Lebensqualität

Monzelfeld · Neu und ambitioniert ist ein Projekt in Monzelfeld: Dort ist ein Senioren-Musikkreis entstanden. Interessierte der Generation 50 plus können in dieser Gruppe ein Instrument lernen und sich mit Gleichgesinnten austauschen.

 Im Senioren-Musikkreis des Musikvereins Monzelfeld machen auch Vorstandsmitglieder mit. Links im Bild Projektleiter Detlev Hauch sowie rechts Vorsitzender Hans-Josef Schommer und Schriftführer Klaus Roth (hintere Reihe). TV-Foto: Ursula Schmieder

Im Senioren-Musikkreis des Musikvereins Monzelfeld machen auch Vorstandsmitglieder mit. Links im Bild Projektleiter Detlev Hauch sowie rechts Vorsitzender Hans-Josef Schommer und Schriftführer Klaus Roth (hintere Reihe). TV-Foto: Ursula Schmieder

Monzelfeld. Nicht alle spielen oder besitzen ein Instrument und für einige sind Noten sogar Neuland: Aber das ist kein Hinderungsgrund, sich am Senioren-Musikkreis des Musikvereins Cäcila Monzelfeld zu beteiligen. Der hat Musik-Laien der Generation 50 plus ausdrücklich zur Teilnahme ermuntert.
Austausch ist wichtig


Herbert Schommer (86) ist allerdings alles andere als ein Laie. Als junger Mann spielte er mit dem Akkordeon zum Tanz auf und drei Jahrzehnte war er Posaunist im Musikverein - so lange, wie es eben klappte mit der Puste, die es dafür braucht. "Das mit dem Spielen geht nicht mehr", bedauert er. Beim Senioren-Musikkreis ist er aber dennoch dabei. Für ihn ist das die Gelegenheit, mit Älteren zusammen zu kommen, sich zu unterhalten und auszutauschen.
Rudi Schommer (74), der sein Tenorhorn aus gesundheitlichen Gründen nach 50 Jahren beiseitelegte, geht es ähnlich. Er freut sich darauf, gemeinsam Musik zu machen, und auf die Geselligkeit: "Das ist ja auch wichtig." Es sei schön, alte Zeiten auffrischen zu können, bestätigt Hans-Georg Schultheis (67), für den Musik "eine der schönsten Freizeitbeschäftigungen" ist.
Wolfgang Stein findet die Musikkreis-Idee toll - vor allem für ehemalige Musiker, die nicht mehr aktiv spielten. Ob er selbst noch mal Klarinette spielen werde, sei ungewiss: "Ich hab es kürzlich probiert und keinen Ton rausgekriegt", erzählt er lachend.
Initiator des neuen Angebotes ist der zweite Vorsitzende vom Musikverein Cäcila Monzelfeld, Detlev Hauch; er ist auch Gitarrist und Sänger bei den Hunsrücker Nachtschwärmern (H-N-S). Angesichts einer alternden Gesellschaft will er helfen, gesundheitliche Risiken zu vermeiden und die sich bietenden Chancen auch zu nutzen. Mehr denn je gelte es, sein "Leben nach Überschreiten der Lebensmitte neu zu bestimmen". Das Musizieren biete dafür optimale Voraussetzungen: "Ein ganz wichtiger Faktor für ein erfülltes und gesundes Älterwerden." Wichtiger als das Erreichen von Lernzielen seien ihm daher soziale Aspekte wie Gemeinschaft und Kommunikation.
Zum ersten Treffen kamen 20 Interessierte - darunter auch zwei aus Morbach. Seither vermittelt Detlev Hauch im Übungsraum der Bürgerhalle den Teilnehmern Noten-Grundwissen oder er frischt deren Gefühl für Takt und Rhythmus auf. Allerdings nicht schulmeisterhaft: "Es zählt ganz allein der Spaß an der Musik in geselliger Runde", betont der Projektleiter. Sein Ziel sei es, die Lebensqualität älterer Menschen zu fördern. Dafür biete der Verein die passende Plattform. Im Musikkreis können die Teilnehmer Anspannung und Entspannung durch die Musik erleben. Das erhöhe nachweislich die Konzentrationsfähigkeit, sagt Hauch.
Termine für die Treffen werden jedes Mal neu im Musikkreis vereinbart. Informationen dazu gibt es auch unter Telefon 0171/4620620.
Extra

Gemeinsam musizieren in der Gruppe ohne Terminpflicht und Vereinsdruck ist eines der Ziele des neuen Musikkreises in Monzelfeld. Weitere Ziele sind: mehr Lebensqualität, Förderung von Konzentrations- und Dialogfähigkeit sowie Gemeinschaftssinn, Pflege sozialer Kontakte, Erkrankungen wie Alzheimer oder Demenz vorbeugen und Erlernen oder Auffrischen des Instrumentenspiels. Das nächste Gastspiel des Musikvereins Monzelfeld steht unmittelbar bevor: das traditionelle Frühjahrskonzert in der Bürgerhalle am Samstag, 12. April, um 19.30 Uhr. urs

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