Musiker opfern ihre kostbare Zeit

TRITTENHEIM (jolo) Viele Musikfreunde, Ehrenmitglieder und -gäste feierten zusammen im Trittenheimer Jugendheim das 100-jährige Bestehen des Musikvereins "Trithemius".

"Die Geschichte braucht mehr Menschen, die etwas tun, als Leute, die vorschlagen, was getan werden könnte." Diese Aussage von Ortsbürgermeister Helmut Ludwig galt dem 100 Jahre alten musikalischen Botschafter von Trittenheim, dem Musikverein "Trithemius" und sie sagte mehr als tausend Worte.Eröffnet wurde der Festakt mit dem Choral "I Pray for the Power of Love" vom 24-Musiker starken Jubiläumsorchester. Es folgte die Begrüßung durch Vereinschef Thomas Monzel, der auf die wichtigsten Stationen im "Leben" des Geburtstagskindes einging. Zunächst hieß er insbesondere die seit über 50 Jahren aktiven Ehrenmitglieder Franz-Josef Fritsch und Klaus Mattes-Schulz sowie Ernst Clüsserath willkommen, der mehr als ein Viertel der Vereinsgeschichte als Vorsitzender geprägt hat. Der Vorsitzende betonte, dass die Pflege der Kultur und die Tradition mehr denn je gefährdet seien.Heutzutage sei es nicht mehr "in", seine kostbare Zeit für andere zu opfern, nicht mehr "in", ein Ehrenamt innezuhaben und schon gar nicht mehr "in", Leistung zu bringen."Der Musikverein "Trithemius" geht trotz seiner kleinen Zahl von Aktiven einer guten Zukunft entgegen, weil die zweite Vorsitzende Carina Schmitt zwölf Jugendliche, die zurzeit ausgebildet werden, für die Musik begeistert hat", sagte der Vereinschef. "Der MV ist als fester Bestandteil des kulturellen Lebens in unserem Weindorf nicht mehr wegzudenken", lobte Ortsbürgermeister Ludwig. Er hoffte, dass die nächsten Generationen sagen werden: "Das 100-jährige Bestehen war ein guter Ausgangspunkt für eine erfolgreiche Zukunft.""Noch nie habe ich in Trittenheim eine kirchliche oder gemeindliche Veranstaltung erlebt, die nicht vom Musikverein eindrucksvoll gestaltet wurde", sagte Bürgermeister Hans-Werner Schmitt. So lobte er neben dem Engagement der Musikerinnen und Musiker den Dirigent, der motiviert und den Takt angibt, sowie die gute Jugendarbeit, die der Verein zusammen mit der Kreismusikschule leistet.Grußworte sprachen auch Pastor Josef Karst und Ortsweinkönigin Sabrina Bechtel, die in einer flammenden Laudatio mit Robert Stolz, einem der erfolgreichsten Operettenkomponisten und Weinliebhaber gratulierte: "Komponieren tue ich am liebsten im Dreivierteltakt, aber Wein trinken im Viervierteltakt." Ehrenzeichen für Franz-Josef Bollig

Musikalisch ging es weiter mit dem Jubiläumsorchester und einem "Potpourri", bei dem man sich musikalisch unter anderem auf der Straße nach "Mendocino" begab. "I will follow him" (Ron Sebregts) und der "Summernight Rock" von Steve Mc Millan waren vor der Zugabe die letzten Titel des "Hundertjährigen", bevor Alleinunterhalter Josef Roths zum Geburtstagstanz aufspielte.Bei der 100-Jahrfeier fielen natürlich Ehrungen an, die Kreismusikverbandsvorsitzender Ewald Tonner vornahm. Zuvor lobte er die Aktiven, die eine große Portion Idealismus, Spaß und Freude für ihr Hobby aufbringen: Ausgezeichnet wurden fünfjähriges Musizieren mit dem Jugendehrenzeichen in Silber: Sebastian Bollig, Christian Eifel, Thomas Fassian, Kerstin Hermes, Katrin Hoffmann, Andreas Kuhn sowie Susanne Monzel. Das Ehrenzeichen in Silber für 20-jährigen Aktivismus erhielten Dieter Fritsch und Thomas Monzel. Mit der höchsten Auszeichnung des Abends - dem Ehrenzeichen in Gold - wurden die "30-Jährigen" Franz-Josef Bollig, Walter Hoffmann, Klemens Monzel und Klaus Schmitt geehrt.

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