Musketier lässt Ballerina tanzen

KRÖV. Premiere im "Kröver Nacktarsch": Erstmals stellten sich je zwei Jungwinzer von der Mosel und aus dem Rheingau dem Kröver Publikum vor. Selbstbewusst präsentierten sie ihre Weine und überzeugten die 285 Gäste in der Weinbrunnenhalle "Kröver Nacktarsch".

"Jetzt gibt es ordentlich was auf die Zunge", begrüßte Musketier "Smilos extrateur" (alias Michael Trossen aus Kröv) die 285 Gäste in der Weinbrunnenhalle "Kröver Nacktarsch" zum Erlebnis für Zunge und Gaumen. Gemeinsam mit Trossen boten der Kröver Markus Junglen und die Rheingauer Andreas Jung und Andreas Bickelmaier in Musketier-Uniform ein Weinerlebnis der besonderen Art. "Macht Frauen willig und zart"

Zur Begrüßung wurde ein Rheingauer Leichtsinn Riesling Qualitätsperlwein trocken kredenzt. "Die moussierende Perlen tänzeln wie eine Ballerina auf der Zungenspitze herum", lobten die Musketiere. Originelle Namen haben sie sich ausgedacht. Der Moselaner Markus Junglen ist "Mineralis terroir", Michael Trossen "Smilos extrateur", der Rheingauer Andreas Bickelmaier heißt "Burgundos flôté" und Andreas Jung bezeichnet sich als "Vinos lockos". "Man sollte sich immer der Herausforderung stellen", begründet "Smilos extrateur" seinen Auftritt. Freundliche "Zofen" schenkten großzügig ein. Im ersten Teil überzeugten Rotweine. Der halbtrockene Spätburgunder Weißherbst aus dem Rheingau beispielsweise mache Frauen "willig und zart", sagte Musketier Andreas Jung. "Trink, mein Schatz, trink", hörte man einen Mann seiner Begleiterin zuraunen. Die Gäste im Saal wurden kurzweilig über Wein informiert. In einer prägnanten Präsentation kündigten die Musketiere die Weine an, dabei warb jeder für die Vorzüge seiner Anbaugebiete. So reifte der 2003er Merlot zwölf Monate in einem Barriquefass aus norddeutscher und kroatischer Eiche. Beim Genuss der dazu servierten dunklen Schokolade trat der Barrique-Geschmack noch intensiver hervor. Der Kröver Wilhelm Müllers ist bekennender Weintrinker und nutzt nahezu jede Möglichkeit zur Weinprobe. "Das ist mal eine ganz andere Art der Verkostung", lobt er die Präsentation mit Showteil und "die Weine von hervorragender Qualität".Die Panik vor dem letzten Tropfen

Die Weinhoheiten Mosella Britta Trossen, Weinprinzessin Yvonne Nilles und Weingott Bacchus Axel Steuer inszenierten auch ein Drama in drei Akten "Winepanic - oder wenn der Wein alle ist" und ernteten dafür stürmischen Applaus. Auch Saskia Müller aus Kinheim war begeistert, wenn sie auch lange auf ihre Favoriten warten musste. Sie bevorzugt die lieblichen Weine, die erst zum Schluss serviert wurden. Eine perfekte Symbiose zwischen Extrakt, Fruchtsüße und Rieslingsäure boten ihr die beiden Kröver Steffensberg Auslesen. "Mir schmecken die Kröver Weine besser", sagte sie abschließend. Ihr Gewinner im Duell stand fest. Nach der Weinprobe sorgte die Band "Fairground" für Unterhaltung. Wer nicht tanzen wollte, konnte in weinlauniger Gesellschaft in der Riesling-Lounge den Abend ausklingen lassen.

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