Mutters Forelle sei Dank

BERNKASTEL-KUES. Gegen vier andere Restaurantfachleute setzte sich Monika Jacobi beim Jugendwettbewerb des Hotel- und Gaststättenverbandes (Hoga) Rheinland durch. Nach etlichen Prüfungen errang sie den ersten Platz.

"Nein, damit habe ich nicht gerechnet", erzählt Monika Jacobi, Auszubildende im Hotel Moselpark in Bernkastel-Kues. Sie ist Siegerin des Hoga-Jugendwettbewerbs Eifel-Mosel-Hunsrück, Berufssparte Restaurantfachleute. Anfang Februar rief der Hotel- und Gaststättenverband Rheinland in Zusammenarbeit mit dem Köcheverein Mittelmosel zum regionalen Jugendwettbewerb in den gastgewerblichen Ausbildungsberufen Koch und Köchin, Restaurantfachleute und Hotelfachleute auf. "Angefangen hat alles mit einem Theorietest in der Berufsschule", erinnert sich Monika Jacobi. "Da habe ich als Beste abgeschnitten, und so kam ich zum Wettbewerb." Ähnlich erging es wohl auch den anderen 16 Teilnehmern. Jeweils ein Koch oder eine Köchin, eine Hotelfachfrau und ein Kandidat der Restaurantfachleute bildeten ein Team und mussten die fünfköpfige Fachjury aus Bildung und Gastronomie überzeugen. Zu Jacobis Aufgaben zählte zunächst, eine runde Festtafel passend zu einem vorgegebenen Drei-Gänge-Menü zu decken. Da dürfen die Messer natürlich nicht links vom Teller liegen. Und wo kommt nochmal gleich der Löffel hin? Anschließend war von den Restaurantfachleuten Geschmack gefragt. Denn anlässlich einer Kindtaufe sollte ein passendes Fünf-Gänge-Menü zusammengestellt werden. "Bei mir gab es unter anderem Kressesuppe, als Hauptgang Schweinelenden in Champignonrahmsauce und zum Nachtisch Eis", erinnert sich Jacobi. Aus der Theorie heraus mussten die Wettbewerbsteilnehmer nun ihre Fingerfertigkeit unter Beweis stellen. Vor ihnen lag eine Forelle Blau, die es am Tisch zu filetieren und zu servieren galt. Dazu sollte ein passender Wein gewählt werden. Doch auch in dieser Aufgabe sah Jacobi keine unüberwindbare Hürde. "Glücklicherweise hatte mir meine Mutter zur Vorbereitung eine Forelle zubereitet. So konnte ich schon zu Hause üben." Doch dies alles - die Menü-Zusammenstellung, die Tischdekoration und der Umgang mit dem Fisch - waren nur Trockenübungen, verglichen mit dem, was dann folgte: ein Abendessen mit Sektempfang und Kanapees für 36 geladene Gäste. Unter Vorgabe des Stichworts "Karneval" mussten Tische gedeckt, Kerzen aufgestellt und die Gäste schließlich auch bedient werden. Bei diesem Abendservice war es an den zukünftigen Restaurantfachleuten, den Kollegen aus dem Hotelfach Anweisungen zu geben und auf die Zufriedenheit der Gäste zu achten. "Weil ein Auszubildender des Restaurantfachs ausgefallen ist, habe ich dann noch kurzerhand dessen Tisch mit in meine Organisation aufgenommen", erzählt Monika Jacobi den Grund, den sie für ihren Sieg im Wettbewerb verantwortlich macht. Bald geht's nach Mainz zum Landesentscheid

Dieter Reis vom Hotel- und Gaststättenverband Rheinland, Dienstleistungszentrum Trier, bestätigt diese Vermutung: "Frau Jacobi hat ihre wichtigen Punkte vor allem in der Praxis gesammelt." Offenbar hat Monika ihre Sache sehr gut gemacht. Und zwar so gut, dass sie zusammen mit der Hotelfachfrau Simone Dietrich am Landesentscheid in Mainz teilnehmen wird. Der Termin dafür steht noch nicht fest. Aber wie sieht Monika Jacobis Leben nach dem Wettbewerb und der bald abgeschlossenen Ausbildung aus? "Ich würde gerne etwas im Bereich Eventmanagement machen, Hochzeiten und Jubiläen ausrichten, Bankette organisieren", träumt die ehrgeizige 18-Jährige aus Osann-Monzel. Doch zuvor hat sie noch andere Ansprüche an sich: Als nächsten großen Schritt peilt sie das Fachabitur für Sozialwesen an. Ob sie dann noch ein Fachhochschulstudium in Richtung Hotelmanagement anschließt, weiß sie noch nicht. Eines wird jedoch sicher sein: Seit dem Wettbewerb wird sie noch öfter als zuvor bei Familienfesten die Organisation übernehmen dürfen.

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