Morbach. (urs) Die gemeinsame Feier des 60. Geburtstags hat sich bewährt. Schließlich herrscht bei einem Altersunterschied von knapp einem Jahr ein gutes Einvernehmen zwischen dem Kreisverband Bernkastel-Zell und seinem größten Ortsverband Morbach. Kreis-Chef Karl-Heinz Künster und Ortsverbands-Pendant Georg Schuh sind nicht nur beide aus Morbach, sondern auch relativ neu im Amt. Was sie aber vor allem verbindet, ist das Ziel, dem Sozialverband wieder zur alten Stärke zu verhelfen. Und dem sind sie mit dem gemeinsamen Fest ein gutes Stück näher gekommen.So hallt das Heeresmusikkorps-Konzert noch nach, als die Festgäste einen von Chormusik und Blechbläsern begleiteten Gottesdienst erleben, den Europaabgeordnete Christa Klaß als "erhebend" bezeichnet. Alles habe gepasst - auch das Gedenken an die Kriegsopfer, woraus sich ja auch der europäische Gedanke entwickelt habe. Landrätin Beate Läsch-Weber würdigt den VdK als "Hoffnungsträger und Helfer in der Not". Die Beratung in Renten- oder Behindertenrechtsfragen sei ein "wertvolles soziales Engagement". Auch die aus terminlichen Gründen verhinderte Schirmherrin, Sozialministerin Malu Dreyer, lobt in einem Grußwort die Leistung des Verbandes. Begründet als Kriegsopferverband sei der VdK heute eine "Interessenvertretung für alle Menschen". Froh, wieder nach vorne zu blicken

Für Morbachs Bürgermeister Gregor Eibes ist das Miteinander von Haupt- und Ehrenamt im VdK einmalig. Nachdem Kreis- und Ortsverband "schwieriges Fahrwasser" passiert hätten, seien alle froh, wieder nach vorne blicken zu können. Dem neuen Führungsduo gebühre vor diesem Hintergrund besonders großer Dank. Kreischef Künster sieht die Herausforderung der Zukunft vor allem im Streben "nach einem generationsübergreifenden Miteinander".Nachdenkliche, aber auch in die Zukunft gerichtete Worte - so Ortsverbandschef Georg Schuh - lässt Landesverbandsvorsitzender Andreas Peifer anklingen. Was den VdK ausmache, seien die von vielen Ehrenamtlichen getragenen Strukturen. Der Verband werde getragen von denen, "die nicht fragen, was bekomme ich dafür". Kritik übt er an Wirtschaft und Politik, die er dafür verantwortlich macht, dass die Herausforderungen heute ganz andere seien - aber nicht minder bedrohlich. Angesichts hoher Arbeitslosigkeit und "öffentlicher Notspeisungen" stelle sich die Frage, ob Arbeitslosengeld-II-Empfänger nicht auch "Opfer eines tobenden Wirtschaftskrieges" seien. Extra Ehrungen: Seit 60 Jahren und länger sind Mitglied im VdK: Artur Breid (Traben-Trarbach), Josef Brueck (Monzelfeld), Karl Collmann (Traben-Trarbach, seit 61 Jahren), Wilhelm Conrad (Zell), Ernst Faller (Kleinich, seit 65 Jahren), Gertrud Fichtner (Zell), Lieselene Hagen (Bernkastel-Kues), Ernst Herlach (Morbach, seit 61 Jahren), Johann Jostock (Piesport), Anna-Pauline Klein (Gornhausen), Hedwig Klein (Wirschweiler, seit 62 Jahren), Herbert Klein (Morbach), Erika Koch (Lötzbeuren), Karl-Heinz Krempel (Traben-Trarbach), Otto Marx (Enkirch), Franziska Reich (Zeltingen-Rachtig, seit 61 Jahren), Margarete Rupp (Bernkastel-Kues, seit 61 Jahren), Alfred Sausen (Kröv-Kövenig, seit 61 Jahren), Karl Scheuer (Altlay), Edith Schneider (Longkamp, seit 61 Jahren), Peter Josef Schneider (Wintrich), Günter Schütz (Enkirch, seit 61 Jahren), Edmund Stein (Monzelfeld), Elisabeth Zimmermann (Bernkastel-Kues). (urs)