Nachfolger gesucht

BURGEN. (urs) Kanalisierung und Straßenausbau erfordern dieser Tage viele Entscheidungen in Burgen. Dennoch muss Ortsbürgermeister Reinhard Grasnick vorerst mit nur einem Beigeordneten auskommen.

Die Entscheidung war wie ein Blitz eingeschlagen. Kurz vor Weihnachten hatte Hermann Becker seinen Ratskollegen kund getan, dass er sein Amt als zweiter Beigeordneter zur Verfügung stellt. Die seit dem ersten Januar vakante Stelle scheint jedoch nicht sonderlich begehrt zu sein, wie sich bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats herausstellte. Kein Ratsmitglied hatte einen Kandidaten parat. Selbst der von Ortsbürgermeister Reinhard Grasnick vorgeschlagene Otmar Wagner, der in diesem Amt bereits früher Erfahrungen hatte sammeln können, lehnte ab. Nachdem auch niemand Bereitschaft zeigte, sich selbst vorzuschlagen, erklärte Grasnick die Wahl eines neuen zweiten Beigeordneten für beendet. "Wenn es keinen Vorschlag gibt, gibt es auch keine Wahl." Im Vorfeld der gescheiterten Wahl hatte Hermann Becker noch einmal Stellung zu seiner Entscheidung bezogen. Nein, gekniffen habe er nicht, verwahrte er sich gegen Bemerkungen, die ihm zu Ohren gekommen waren. "Das war für mich eine rein emotionale Sache", betonte das Ratsmitglied. Hauptsächlicher Auslöser sei der Mangel an Information gewesen. "Der Gemeinderat wird zu wenig in die Gesamtplanung einbezogen", kritisierte Becker in Richtung Ortsbürgermeister: "Wenn ich alles alleine mache, ohne Beigeordnete - das funktioniert nicht!" Er bedaure, dass es so gekommen sei, denke aber, dass die Gemeinde seine Entscheidung verstehe. "Die Leute sollen mehr einbezogen werden", brachte er seine Absicht auf den Punkt. Grasnicks Kommentar dazu fiel kurz aus: "Ich will hier jetzt nicht darauf eingehen - das bringt ja nichts."

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